Beachten Sie bitte vor Nutzung der Webseite die Datenschutzerklärung. Mit Nutzung der Webseite akzeptieren Sie diese.

CD-Kritik Bad Company - Bad Company

Interpret: Bad Company

Titel: Bad Company

Erscheinungsjahr: 1974

Genre: Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Bad Company ist das Debütalbum der Band Bad Company. Das Album wurde im Verlauf des Jahres 1973 aufgenommen und 1974 offiziell vorgestellt. Da man Bad Company als Supergroup propagierte, überrascht es nur bedingt, dass die Band gleich mit dem Debütalbum einen überragenden Start hinlegen konnte.

Das Album erreichte Rang 1 der US-Billboard 200, verkaufte sich über 5 Millionen mal und gehört damit zu den bestverkauften Alben der 1970er. Daher findet sich das Album in Bestenlisten in der Regel weit oben und kann zu den Meilensteinen der Rockmusik gezählt werden. Für viele Betrachter stellt es außerdem einen Meilenstein des Heavy Metal dar.

Damit beginnen meine Probleme mit der Band. Bad Company wurde vielfach als eine stilprägende Band des Hard-Rock und gar des Heavy Metal bezeichnet, was aus meiner Sicht aber übertrieben ist. Bad Company entwickelten den Sound von Free etwas weiter, näherten sich dabei in starkem Maß der US-Kultur und legten somit gefällige Rock Alben mit Einflüssen aus Blues, Country und Rock'n'Roll vor. Im Prinzip könnte man Bad Company eher als stilprägende Band des AOR bezeichnen.

Allerdings verzichten Bad Company auf den großen musikalischen Pomp, das wirkt eher etwas reduziert. Aufgrund der Besetzung verwundert das aber weniger. Gitarrist Mick Ralphs kam von Mott The Hoople, wo Minimalismus angesagt war. Sänger Paul Rodgers und Drummer Simon Kirke kamen von Free, auch diese Band war für einen eher reduzierten Stil bekannt. Einzig der Lebenslauf von Bassist Bozz Burrell würde mehr hergeben, er kam von King Crimson und lernte bei Robert Fripp das Bass-Handwerk. Aber zum Zeitpunkt der Aufnahmen war Burrell noch kein sehr erfahrener bzw. begnadeter Bassist. So gesehen war auch bei ihm eher reduziertes Spiel angesagt.

Die Songs:

  • "Can't Get Enough" ist einer dieser Songs, den ich als reduzierten Rocksong bezeichnen würde. Das Hauptriff ist ebenso überschaubar wie zwingend, die Gesangslines passen sich dem an. Rodgers bewegt sich gesanglich auch in einem überschaubaren Rahmen und nutzt gerne klassisches Füllmaterial wie uhh, aah oder Ansagen wie wot u say. Insgesamt ist das aber stimmig, die Band legt einen schmissigen Song vor, den man zu den Klassikern der Rockmusik zählen kann.
  • "Rock Steady" ist ein schleppender Song mit viel Bluesfeeling und einer gewissen Härte. Hier knüpft die Band in starkem Maß an die Free-Tradition an.
  • "Ready for Love" ist ein balladesker Rocksong, der mit seinem gut mitsingbaren Refrain jederzeit angenehm, wenn auch unaufregend, wirkt.
  • "Don't Let Me Down" erinnert nicht nur namentlich an die Beatles. Auch wenn der Refrain etwas nach Gospel klingt, hört sich der Song schon etwas nach den Fab Four an. Das Saxophon spielte Mel Collins ein.
  • "Bad Company" ist ein Gemeinschaftswerk von Rodgers und Kirke, hier schwebt der Geist von Free permanent über dem Song.
  • "The Way I Choose" ist eine typische Rodgers Ballade, allerdings nicht seine stärkste.
  • "Movin' On" ist ein weiterer Beitrag von Mick Ralphs und wieder bringt er einen schnörkellosen Song mit schönen Boogie-Gitarrenriffs ein.
  • "Seagull" beendet das Album balladesk und vornehmlich akustisch. Der Rodgers/Ralphs Song taugt gut als Feuerzeug-Ballade beim Livekonzert.

Fazit Bad Company legten mit ihrem Debütalbum einen Meilenstein der Rockmusik vor, da gibt es nichts zu deuteln - immerhin gehört das Album zu den bestverkauften Rockalben der frühen 1970er. Für welchen Stil die Band nun genau steht, darüber kann man trefflich streiten. Aus meiner Sicht ist das eher AOR oder Arena-Rock als Hard-Rock oder gar Heavy-Metal. Wenn man die Begrifflichkeit AOR zugrunde legt, dann schneiden Bad Company mit ihrem reduzierten Stil sehr gut ab. Die Rhythmussektion mit Burrell und Kirke bildet mit ihrem schnörkellosen Groove den idealen Nährboden für Ralphs und Rodgers, wobei auch die beiden selten so richtig aus sich herausgehen. Bad Company deuteten mit dem Album ihr Potenzial an. Wer sich für den klassischen Rock der frühen 1970er interessiert, sollte dieses Album kennen.

Anzeige
Album bei Amazon *Bitte beachten Sie: als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Aus diesem Grund wird ein Tracking Cookie gesetzt, wenn Sie auf den Amazon-Link klicken

Trackliste
  1. Can't Get Enough (Mick Ralphs) 4:16
  2. Rock Steady (Paul Rodgers) 3:46
  3. Ready for Love (Ralphs) 5:01
  4. Don't Let Me Down (Rodgers, Ralphs) 4:22
  5. Bad Company (Rodgers, Simon Kirke) 4:50
  6. The Way I Choose (Rodgers) 5:05
  7. Movin' On (Ralphs) 3:21
  8. Seagull (Rodgers, Ralphs) 4:06

Rezensent: MP