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Albumbesprechung Bon Jovi - Slippery When Wet

Interpret: Bon Jovi

Titel: Slippery When Wet

Erscheinungsjahr: 1986

Genre: AOR, Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Slippery When Wet ist der Titel des dritten Studioalbums der Band Bon Jovi. Das Album wurde 1986 veröffentlicht.

Bon Jovi waren zu dem Zeitpunkt ein durchaus bekannter Name, aber eher als 80s Hard-Rockband mit bekannten Songs wie Runaway vom Debütalbum (welches Rang 43 der Billboard 200 erreichte) oder Only Lonely vom zweiten Album 7800° Fahrenheit (welches auf Rang 37 der Billboard 200 kletterte). Der Band war das nicht genug, sie wollte noch weiter nach oben.

Das gelang mit Slippery When Wet, es war sozusagen der Durchbruch der Band, welche zugleich von der Hard-Rockband zur Stadionrockband/AOR Band wurde. Das Album enthält mit Songs wie You Give Love A Bad Name, Livin' On A Prayer sowie Wanted Dead Or Alive Bandklassiker. In den USA ging es auf Rang 1 der Charts und war bestverkauftes Album 1987. Mit über 12 Millionen verkaufter Exemplare in den USA gehört es dort zudem zur Top 50 der bestverkauften Alben überhaupt. Auf Rang 1 ging es zudem u. a. in Australien, Kanada, Finnland, Norwegen, Neuseeland und der Schweiz.

Wie oben erwähnt, war das Album zugleich eine Wendung im Bandsound. Man wollte in den Charts nach oben und das geht vor allem, wenn man sich Richtung AOR/Mainstream orientiert. Die Band arbeitete dafür mit dem Songwriter Desmond Child zusammen und suchte Hilfe beim kanadischen Produzenten Bruce Fairbairn. Die Aufnahmen fanden im Little Mountain Sound Studios in Vancouver statt.

Was soll man sagen: das Konzept ging zu 100% auf, zumindest kommerziell. Die Kritiken waren insgesamt uneinheitlich. Während die einen Album und Band abfeierten, konnten andere wenig Gutes am Album finden. Allerdings überwogen die positiven Kritiken bei weitem und allgemein wird Slippery heute auch zu den Meilensteinen der Rockmusik gezählt. Auch wenn man Bon Jovi nicht gerade zu seinen Lieblingsbands zählt, muss man diesem Album den Stellenwert einräumen.

Musikalisch kann man der Band im Grund auch nichts vorwerfen. Sie konzipierte einfach ein Album, welches möglichst vielen Menschen gefallen soll. Da muss man einfach Richtung Mainstream schielen und auf den eingängigen Refrain an sich setzen. Das klappt durchgängig gut. Die bekanntesten Beispiele dafür sind You Give Love A Bad Name, Livin' On A Prayer und Wanted Dead Or Alive.

Ansonsten ist für meinen Geschmack nicht ganz so viel los. Let It Rock ist ein wilder und manchmal kruder Mix aus Boston-artiger Neoklassik und 80s Hair Metal. Auch Social Disease erinnert doch relativ stark an den Sound der frühen Alben, leider mit den etwas nervigen Pseudobläsersounds jener Tage. Auch Raise Your Hands rockt relativ gut los, allerdings hatte die Band auch hier den Radiokompatiblen Verse und Refrain gut getroffen. Wenn ich mich noch richtig erinnere, lief der Song bei den Spaceballs. Dafür gibt es natürlich ein Plus…

Without Love ist die unvermeidliche Powerballade. Damit muss man zurechtkommen oder auch nicht. Mir ist das doch etwas zuviel des Guten. Etwas Gas gibt die Band auf I'd Die For You. Aber auch hier ist die AOR Note klar vernehmbar, da kommt auch der Einfluss des Produzenten Fairbairn in erheblichem Maß durch. Na ja, Loverboy und Bon Jovi liegen soweit eben nicht auseinander. Ähnliches gilt, in balladesker Form, für Never Say Goodbye. Zum Abschluss gibt es mit Wild In The Streets noch eine etwas unverbindliche Nummer irgendwo zwischen Mid- und Uptempo Rock.

Fazit Zunächst einmal muss man sagen, dass in diesem Fall die Beteiligten alles richtig gemacht haben. Die Band wollte weg vom Image der 80s Hard-Rockband mit eher mittelmäßigen Verkäufen hin zur Top 10 Band. Dazu holte man sich den ausgemachten Fachmann Bruce Fairbairn und im Team wurde das AOR Topalbum Slipper When Wet geschaffen. Die Verkaufszahlen machen das Album zu einem Klassiker der Rockmusik, dazu gehören natürlich auch die Topsongs You Give Love A Bad Name, Livin' On A Prayer und Wanted Dead Or Alive. Davon abgesehen, passiert für meinen Geschmack aber wenig Weltbewegendes. Die Band klingt eben so, wie sie zuvor geklungen hatte – nur mit ausgefeilterem Sound und Arrangements, etwas weniger Härte dafür 'klebrigeren' Strophen und Refrains. Das ist manchmal hart an der Grenze zur Schnulze, aber die Kurve haben sie auf dem Album noch gekriegt. Ansonsten wenig Neues aus New Jersey.

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Trackliste
  1. Let It Rock 5:26
  2. You Give Love a Bad Name 3:43
  3. Livin' on a Prayer 4:09
  4. Social Disease 4:18
  5. Wanted Dead or Alive 5:09
  6. Raise Your Hands 4:17
  7. Without Love 3:31
  8. I'd Die for You 4:31
  9. Never Say Goodbye 4:49
  10. Wild in the Streets 3:56

Rezensent: MP