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CD-Kritik Herman Brood & His Wild Romance - Frisz & Sympatisz

Interpret: Herman Brood & His Wild Romance

Titel: Frisz & Sympatisz

Erscheinungsjahr: 1982

Genre: Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Frisz & Sympatisz ist das sechste Studioalbum von Herman Brood & His Wild Romance. Das Album wurde 1982 veröffentlicht. Eingespielt wurde das Album von Herman Brood - piano, keyboards, vocals, Bertus Borgers - saxophone, Wally Langdon - bass, David Hollestelle - guitar, keyboards und Roger Angelo - drums. Roobie Schmitz war außerdem als Sänger mit dabei.

1982 befand sich Broods musikalische Karriere eher im Rückwärtsgang. Man kann nur spekulieren, warum das so war. Ein Knackpunkt war sicherlich das Album Go Nutz, welches nach den guten Erfolgen der ersten Alben doch einen gewissen Knick in der Erfolgskurve verursachte. Die beiden nachfolgenden Alben bestätigten den Trend nach unten.

Brood zeigte sich auf dem Cover von Frisz & Sympatisz runderneuert - frisch und sympathisch eben. Tatsächlich gilt das auch für die Musik und eigentlich hätte Brood mehr Erfolg verdient gehabt. Der Meinung waren viele Kritiker, aber die Konsumenten hielten sich doch vernehmlich zurück. Das Album erreichte nicht einmal mehr die Charts in den Niederlanden, was für Brood sicherlich eine große Enttäuschung gewesen sein muss.

Wie erwähnt ist das schade, zumal Brood musikalisch überzeugt. "Stay Alive" zeigt zu Beginn gleich diesen runderneuerten Brood. Der Song shuffelt gut und wird von fetten funky Gitarrenmotiven angetrieben. Das hörte man zuvor selten in der Form von Brood. Auch "Kissed Me" klingt relativ ungewohnt - Brood goes Greg Kihn, könnte man sagen. Das ist Rock'n'Roll, der aber komplett auf den poporientierten New Wave zugeschnitten ist. Noch stärker auf Radiotauglichkeit gebügelt erscheint mir "I Gotta Know". Das klingt dann doch sehr aufgesetzt und wenig überzeugend.

Besser klingt Brood dann, wenn er sich alten Sounds aus der Street/ Shpritsz Phase nähert. "Job", "Baby Please", "Hassle", "If Love Is Dead" klingen sehr gut - sie besitzen etwas der alten Reibung, sind aber gleichzeitig besser produziert als die alten Werke.

Dass die Phase in den USA Spuren hinterlassen hat, hört man auf diesem Album gut. Grundsätzlich ist alles sehr professionell eingespielt und produziert. Songs wie "Side Line", "Suicide" und "Hold Back" hätten gut auf Go Nutz gepasst. Vor allem mit Hold Back nähert sich Brood einmal mehr US-Singer Songwritern. Dabei klingt er hier nach Bob Seger oder John Mellencamp. Und er klingt kaum schlechter.

Was zum Abschluss bleibt ist das Highlight des Albums. "Berlin Schmerzt" ist eine gewaltige Pianoballade. Der Song gehört sicherlich zu den bekanntesten Brood Songs ever und das zu Recht - Berlin Schmerzt geht unter die Haut und lässt ähnliche Balladen etwa von Westernhagen blass aussehen.

Fazit Frisz & Sympatisz machte 1982 eines klar - Brood war nach wie vor da. Musikalisch schien Brood gewachsen zu sein. Er hat viele Erfahrungen aus den USA mitgebracht, was sich in einer professionellen Einspielung niederschlägt. Anders als auf Go Nutz besitzt das Material viel der Reibung der frühen Jahre. So gesehen bietet Frisz & Sympatisz das beste aus zwei Welten - es klingt nach Brood, ist aber professionell aufgenommen und eingespielt. Brood liefert astreinen R&B ebenso wie zeitgemäßen Rock und legt ein hörenswertes Album vor, das leider komplett untergegangen ist.

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Trackliste
  1. Stay Alive 4:32
  2. Kissed Me 2:08
  3. Job 3:08
  4. Baby Please 3:45
  5. Hassle 1:54
  6. Berlin Schmerzt 3:15
  7. Side Line 4:32
  8. If Love is Dead 2:26
  9. I Gotta Know 4:02
  10. Hold Back 3:53
  11. Suicide 3:20

Rezensent: MP