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CD-Kritik Candlemass - Nightfall

Interpret: Candlemass

Titel: Nightfall

Erscheinungsjahr: 1987

Genre: Doom-Metal, Heavy-Metal

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Nightfall ist das zweite Studioalbum der schwedischen Heavy-Metal Band Candlemass. Das Album erschien im Jahr 1987, es gehört nach Meinung vieler Fachleute zu den essentiellen Alben des modernen Doom-Metal.

Die Band legte nach ihrer Gründung im Jahr 1984 mit Nightfall das zweite Album vor. Schon mit dem ersten Album konnten sich Candlemass an die Spitze der Doom-Metalbands spielen. Das zweite Album sah die erste wichtige Umbesetzung, es war das erste Album mit Sänger Messiah Marcolin. Daneben waren Bandleader Leif Edling (Bass), Mats Björkman (Gitarre) und Jan Lindh (Drums) dabei. Etwas unklar ist m. E. die Besetzung der Leadgitarre. Anscheinend wirkte Mike Wead an der Leadgitarre mit, obwohl lt. Credits Lars Johansson genannt war.

Mit dem Debütalbum Epicus Doomicus Metalicus legte die Band schon ein Album vor, welches von einigen Fachleuten zum Doomklassiker stilisiert wurde. Der Nachfolger Nightfall wird stellenweise höher bewertet und findet sich in etlichen Listings der wichtigen Alben des Heavy Metal. Der neue Sänger Messiah Marcolin bewirkte eine starke Veränderung, gesangstechnisch erinnert Marcolin stark an Bruce Dickinson, vor allem in den hohen Bereichen. Außerdem steuerte Marcolin stark religiös geprägte Texte bei. Die passen nicht immer zu den klassischen doomigen Powerchordriffs, welche in der Regel aus der Feder des Bassisten Edling stammen.

Das ganze Album ist allerdings interessant aufgebaut. Die Band legt zwar kein Konzeptalbum vor, bemüht sich aber um einen roten Faden. Die Songs werden durch kurze Instrumentals zusammengehalten. Gut gemacht sind hier der Opener "Gothic Stone", der Schlusstrack "Black Candles" und die Umsetzung des Chopin Themas "Marche Funebre". Etwas richtungslos wirkt "Codex Gigas".

"The Well of Souls" folgt auf den Instrumentalopener Gothic Stone. Hier kommt der Mix aus Sabbath und Maiden gut zur Geltung. Marcolins Gesang und die Gitarrenleads erinnern an Iron Maiden, die Gitarrenriffs eher an Iommi. Etwas sonderbar wirkt der religiös gefärbte Text, der bei manchem Genre Fan etwas Unbehagen aufkommen lassen kann. Nach dem wenig aussagekräftigen Instrumental "Codex Gigas" folgt mit "At The Gallows End" ein weiterer Bandklassiker. Der Song legt nach balladeskem Intro an Tempo und Härte zu. Die Riffs klingen wie eine thrashige Variante von Black Sabbath. Samarithan besitzt eine epische Note, auch hier klingt das Ergebnis wie ein Mix aus Sabbath und Maiden.

"Dark are the Veils of Death" gehört auch zu den Bandklassikern. Etwas verwirrend wirkt hier der Mix aus verschiedensten Stilen und Emotionen. Der Beginn wird von einem Sabbath ähnlichen Riff bestimmt, welches von thrashigen Parts übernommen wird. Irgendwie wirkt der permanente Groovewechsel sehr holprig. "Mourner's Lament" fällt immer etwas unter den Tisch. Dabei könnte man den Song als ein Highlight des Albums bezeichnen. Gerade hier verbreitet die Band mit den bösen Riffs ein klassisches Doomfeeling und liegt stellenweise sehr nahe an den Urvätern Black Sabbath. "Bewitched" gehört auch zu den Bandklassikern, so wie die meisten Songs des Albums. Der Song rockt gut, auch hier zieht die Band den Doom nahezu komplett und überzeugend durch. Das abschließende Instrumental "Black Candles" rundet das Album schön ab.

Fazit Etwas verwirrend ist das Album Nightfall schon. Man könnte die Musik in Kurzform auf einen Nenner bringen: ein Mix aus Black Sabbath und Iron Maiden. Typisch Sabbath sind die Gitarrenriffs im moderaten Speed. Typisch Maiden sind die Gitarrenleads und der Gesang von Marcolin. Der klingt fast beängstigend nach Bruce Dickinson. Das muss nichts schlechtes sein, aber hier wirkt es dann häufig unnötig pathetisch. Das bringt allerdings die oft religiös gefärbten Texte gut zur Geltung, aber über die Texte im Doom-Kontext kann man geteilter Meinung sein.

Ich bin nicht so richtig überzeugt von dem Album, es bietet eigentlich nicht viel Neues und produziert leider auch einige Längen. Letztlich liefern Candlemass aber einen Meilenstein des Doom Metal ab. Für Fans des Genres ist es zweifellos ein essenzielles Album. Wer die klassischen Black Sabbath mochte, sollte das Album eigentlich mögen.

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Trackliste
  1. Gothic Stone 0:48
  2. The Well of Souls 7:16
  3. Codex Gigas 2:20
  4. At the Gallows End 5:48
  5. Samarithan 5:30
  6. Marche Funebre 2:22
  7. Dark Are the Veils of Death 7:08
  8. Mourners Lament 6:10
  9. Bewitched 6:38
  10. Black Candles 2:18

Reissue Bonus CD

  1. Bewitched (Demo) 7:10
  2. Battlecry (Demo) 6:08
  3. The Well of Souls (Live) 5:16
  4. Dark Are the Veils of Death (Live) 4:08
  5. At the Gallows End (Studio Outtake) 5:50
  6. Mourners Lament (Studio Outtake) 5:36
  7. Interview 24:21
  8. Bewitched (Video) 7:34

Rezensent: MP