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Info und Diskographie Stevie Ray Vaughan

Stephen Ray Stevie Ray Vaughan (kurz: SRV, 03.10.1954 - 27.08.1990) war ein Sänger und Gitarrist aus den USA. Der jüngere Bruder von Jimmie Vaughan (Fabulous Thunderbirds) überraschte das Publikum mit seinem Debütalbum Texas Flood als profunder Kenner des Blues und Hendrix'scher Spielkunst und verhalf dem Blues Mitte der 1980er zu einem überraschenden Revival. Vaughan wurde zu einer zentralen Figur des harten Texas Blues und war mit seinen wenigen zu Lebzeiten veröffentlichten Alben sehr erfolgreich. Bis zu seinem Tod konnte er sechs Grammys und fünf W.C Handy Awards gewinnen. Im Jahr 2000 wurde er posthum in die Blues Hall Of Fame aufgenommen.

Erste musikalische Aktivitäten gab es für SRV in der High School Band seiner Schule. Danach formierte er die Band Blackbird, mit der er 1972 nach Austin ging. Dort schloss er sich der kurzfristig der Hard Rock Band Krackerjack an. 1973 folgte ein Engagement bei den Nightcrawlers, wo er zum ersten Mal auf Doyle Bramhall stieß. Den Nightcrawlers folgte ein Engagement bei Paul Ray & The Cobras und später die Gründung der eigenen Band Triple Throat Revue. Nach ein paar Umbesetzungen wurde aus der Band seine zukünftige Combo Double Trouble, benannt nach einem Otis Rush Song.

Mit Double Trouble spielte sich Vaughan einige Jahre durch die Szene Austins und erlangte schließlich in Texas eine gewisse Bekanntheit. Nach einem Konzert 1982 im Continental Club Austin wurde ein Produzent auf die Band aufmerksam und vermittelte sie zum Montreux Jazz Festival. Hier konnten SRV und Double Trouble mit ihrem elektrischen Blues Aufmerksamkeit erregen, auch wenn vielen Besuchern der harte Sound der Band nicht gefiel. Aber u. a. David Bowie wurde hier auf Vaughan aufmerksam, was später zum legendären Engagement zu Bowies Album Let's Dance führte. Auch Jackson Browne wurde in der Zeit auf Double Trouble aufmerksam und bot ihnen drei kostenlose Tage in seinem Studio in L. A. an. Die Band nahm dieses Angebot an und nahm in zwei Tagen ihr erstes Demo auf.

Danach ging alles relativ schnell. Vaughan erhielt einen Anruf von David Bowie, der ihn für sein Album Let's Dance verpflichtete. Vaughan wurde auf diesem Weg auch in Europa einer breiten Masse bekannt, in Deutschland folgte ein Auftritt im Musikladen. Parallel bot der Bandmanager das Demo von Double Trouble wie Sauerbier an und hatte schließlich Erfolg. Bei Epic gab es einen Vertrag und die Finanzierung des Albums Texas Flood.

Mit dem Release von Texas Flood begann die erfolgreiche Phase für Vaughan und Double Trouble. Das Album erreichte Rang 38 der US-Billboard Charts, was für ein Bluesalbum beachtlich war. In der ersten Woche gingen angeblich eine halbe Million Alben über die Ladentheken, später erhielt Vaughan Doppel-Platin für das Debütalbum. Vaughan stieß damit ein Blues-Revival an, gewann etliche Polls in Fachmagazinen und wurde plötzlich als einer der besten Bluesgitarristen weltweit gehandelt.

1984 folgte das Album Couldn't Stand the Weather. Das Album erreichte Rang 31 der Billboardcharts und war damit etwas erfolgreicher als das Debütalbum. Vaughan konnte seinen Ruf als formidabler Bluesgitarrist untermauern, vor allem seine Nähe zu Jimi Hendrix' Sound wurde durch sein Cover des Klassikers Voodoo Chile (Slight Return) betont. Allerdings warfen erste Kritiker Vaughan vor, nicht mehr als ein Verwalter eines alten Erbes zu sein und wenig Eigenständiges abzuliefern.

1985 folgte das Album Soul To Soul. Vaughan wagte mehr, ergänzte seine Band um einen Keyboarder und verpflichtete einen Saxofonisten fürs Album. Vielen Kritikern ging das noch nicht weit genug, auch kommerziell blieb das Album hinter den Erwartungen zurück.

1986 folgte das Live Album Live Alive mit Aufnahmen vom Montreux Jazz Festival von 1985 und Auftritten von 1986 in Austin und Dallas. Dabei wurden etliche Parts im Studio zusätzlich als Overdubs eingespielt. In der Folge spielte die Band einige Auftritte in Europa. In Deutschland nahmen die Dinge ihren Lauf. Vaughan spielte mit ZZ Top im Circus Krone Zelt in München. Hier wurde Vaughan erstmals von einem Dritten (ZZ Top Manager Ham) klargemacht, dass er ein Drogenproblem hat. Kurze Zeit später kam es zum Zusammenbruch nach einem Gig in Ludwigshafen. Vaughan kam in eine Klinik und wandte sich an einen bekannten Arzt in London. Der machte ihm klar, dass es nur einen Ausweg gibt: eine Reha bzw. einen Entzug. Den nahm Vaughan scheinbar erfolgreich in Angriff und stand Ende 1986 wieder auf der Bühne.

Vaughan ließ es danach ruhiger angehen. 1987 folgten ein paar Auftritte in Filmen und Musikvideos mit anderen Künstlern. Auch 1988 hörte man weniger von Vaughan, Vaughan und Double Trouble spielten u. a. beim New Orleans Jazz & Heritage Festival und Vaughan nahm am MTV-Stevie Wonder Special Characters teil.

Nach einer Nordamerikatour wurde der Plattenvertrag von Sony erneuert, man gab der Band drei Monate Zeit, ein neues Album vorzulegen. Das Ergebnis war das Album In Step. Es wird von vielen Kritikern als eines der besten und wichtigsten Vaughan Alben bezeichnet. Tatsächlich legte Vaughan endlich das Album vor, welches vor allem Kritiker von ihm erwarteten. Er ließ etwas von alten Mustern los und klang selten zuvor so stark nach Soul und R&B. Das Album war sehr erfolgreich, erreichte Rang 33 der Billboard 200 und erhielt einen Grammy als bestes Contemporary Blues Album. Es folgten erfolgreiche Touren, u. a. die Fire Meets The Fury Tour mit Jeff Beck.

1990 spielte Vaughan ein MTV Unplugged Konzert, kurze Zeit später entschlossen sich Stevie Ray und sein Bruder Jimmie, ein gemeinsames Album aufzunehmen. Mit Produzent Nile Rodgers wurden im Ardent Studio in Memphis die Songs für Family Style aufgenommen. Vaughan ging danach wieder mit Double Trouble auf Tour. Am 27. August 1990 kam es dann zur Katastrophe. Vaughan spielte mit Double Trouble im Alpine Valley Music Theatre als special guest mit Eric Clapton, Buddy Guy, Robert Cray und Jimmie Vaughan. In der Nacht bestieg er einen Helikopter um mit Clapton's Crew zurück nach Chicago zu fliegen, der Helikopter stürzte ab in dichtem Nebel ab. Stevie Ray Vaughan überlebte den Absturz nicht, mit ihm starben im Helikopter Nigel Browne und Colin Smythe.

Diskographie Stevie Ray Vaughan (Auszug)

Studioalben

Live

  • Live Alive, 1986

Posthum veröffentlichte Compilations und Livealben

  • October 3, 1954 - August 27, 1990
  • The Sky Is Crying, 1991
  • In the Beginning, 1992
  • Greatest Hits, 1995
  • Live at Carnegie Hall, 1997
  • The Real Deal: Greatest Hits Volume 2, 1999
  • In Session (w/ Albert King), 1999
  • SRV, 2000
  • Blues at Sunrise, 2000
  • Live At Montreux (1982 and 1985), 2001
  • The Essential Stevie Ray Vaughan and Double Trouble, 2002
  • Martin Scorsese Presents The Blues: Stevie Ray Vaughan, 2003
  • The Real Deal: Greatest Hits Volume 1, 2006
  • Live in Tokyo, 2006
  • Solos, Sessions & Encores, 2007

Vaughan Brothers, SRV und Jimmie Vaughan

  • Family Style, 1990

SRV auf anderen Projekten

  • David Bowie, Let's Dance (1983)
  • Johnny Copeland, Texas Twister (1983)
  • Marcia Ball, Soulful Dress (1984)
  • Lonnie Mack, Strike Like Lightning (1985, 1990)
  • Roy Head, Living For A Song (1985)
  • Bennie Wallace, Twilight Time (1985)
  • Gung Ho, Original Soundtrack (1986)
  • Teena Marie, Emerald City (1986)
  • Stevie Wonder, Come Let Me Make Your Love Come Down from Characters (1987)
  • A.C. Reed, I'm In The Wrong Business (1987)
  • Brian Slawson, Distant Drums (1988)
  • Bill Carter, Loaded Dice (1988)
  • Zucchero, Mama (Madre Dolcissima)(1989)
  • Bob Dylan, Under the Red Sky (1990)
  • Doyle Bramhall, Bird Nest On The Ground (1994)
  • Marc Benno and the Nightcrawlers, Crawlin (2006)