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Albumbesprechung Daft Punk - Random Access Memories

Interpret: Daft Punk

Titel: Random Access Memories

Erscheinungsjahr: 2013

Genre: Disco, Electronic-Pop

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Random Access Memories ist der Titel eines Studioalbums der französchen Band Daft Punk, welches im Jahr 2013 erschien. Das Album wurde ein gigantischer Erfolg, in den meisten Ländern erreichte Daft Punk Rang 1 der Charts. Für das Album gab es einige Grammys, die Kritiker zeigten sich praktisch einhellig begeistert. In vielen Fachmagazinen wurde das Album zum besten Album 2013 gewählt.

Der Bandname Daft Punk kann (oder will?) verwirren. Mit Punk hat die Band nichts am Hut, man könnte die Franzosen Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo als eine Art Techno/Electronic-Band bezeichnen. Auf diesem Album versuchten sich die beiden im klassischen Disco Sound, dazu holten sie sich einige Großen des 70s Disco Booms wie Giorgio Moroder und Nile Rogers, Paul Jackson Jr., Greg Leisz, Paul Williams, Pharrell Williams, Omar Hakim und Nathan East. Um das ganze noch stimmiger zu präsentieren, nutzten Daft Punk vornehmlich Vintage Elemente wie alte Drum Machines, Synthies und Vocoder.

Eigentlich alles klar, aber im Fall von Daft Punkt eben doch nicht. Die wollten eigentlich ein Album im lockeren Westcoast Flair a la Fleetwood Mac/Eagles/Steely Dan oder den Cars machen. Aber eigentlich wollten sie auch etwas einem Michael Jackson huldigen ebenso wie großen Künstlern aus 70s Rock und Prog. Und dazu nahmen sich Daft Punk vor allem Dark Side Of The Moon und Rumours als Vorgaben. Das alles ist schon etwas verwirrend.

Die Band ging zunächst auch eher unstrukturiert vor und nahm einfach nur Tracks auf, von denen die meisten letztlich wieder verworfen wurden. Dann kam man (analog zu Prince auf Lovesexy) auf die Idee, sozusagen eine Art durchgängigen Track zu realisieren. Das Ergebnis war dann dieses Album, welches um 1974 auf der Höhe des Disco Booms gut hätte bestehen können.

Der Opener Give Life Back To Music (u. a. mit Nile Rodgers, Paul Jackson Jr. und Drummer J. R. Robinson) ist, bezogen auf die musikalische Vergangenheit von Daft Punk, ein guter Rocksong mit Disco-Beat und Retro Vocoder Sounds. Die tauchen auch auf dem ruhigeren The Game of Love auf. Lt. Bangalter versuchte man dabei, den Vocodersounds soviel Ausdruck und Emotion wie eben möglich einzuhauchen.

Giorgio by Moroder huldigt dem Großmeister der kommerziellen 70s Disco-Sounds, der gesprochene Text von Moroder stellt für Daft Punk eine Metapher auf die Musikgeschichte an sich dar. Within könnte man als eine Art Piano Popballade bezeichnen.

Instant Crush ist ein Song mit rockiger Basis und einem kurzen Gitarrensolo. Gesungen wurde der Track durch einen Vocoder von Julian Casablancas. Die beiden Songs mit Pharell Williams, Lose Yourself to Dance und Get Lucky, stehen ganz im Zeichen der prägnanten Nile Rodgers Gitarrenrhythmen und den 70s Claps. Tres Chic.

Touch ist eine Zusammenarbeit mit Paul Williams. Der schrieb den Text und übernahm den Gesang. Nach Ansicht von Daft Punk ist es der komplexeste Song des Albums, bestehend aus über 250 diversen Elementen. Tatsächlich klingt es wie ein Ritt durch die Musikgeschichte. Auch der zweite Track mit Paul Williams, Beyond, wirkt vergleichsweise komplex. Das beginnt opulent symphonisch und mündet in einen relaxten Disco Fusion Pop Groove mit Anleihen an Michael MacDonalds Hit I Keep Forgettin.

Motherboard ist das, was Daft Punk eine futuristische Komposition nennt. So ganz futuristisch ist es dann doch nicht, bezogen auf die 70s hätte es aber schon einen Hauch Space und Future gehabt.

Doin' It Right wurde mit dem Musiker Panda Bear aufgenommen. Ein vergleichsweise moderner PopDance Track mit relativ straightem Rhythmus. Contact wird von einem Sample des Sherbet Titels We Ride Tonight getragen, welches durch eine relativ monotone Grundidee getragen wird.

Fazit Wenn zu einem Album schon kurz nach Release so viele hervorragende Bewertungen vorliegen, was will man noch groß dazu sagen? Nicht viel. Eigentlich zitieren Daft Punk aus der Musikgeschichte, der Schwerpunkt liegt auf tanzbarem Material wie man es aus dem 70s Discoboom kannte. Durch die Mitwirkung von Nile Rodgers hört sich das nicht selten wie eine Neuausgabe von Chic an, aber Daft Punkt gehen noch einen Schritt weiter (sieht man von Tracks wie Get Lucky oder Loose Yourself To Dance ab). Wo Chic im gepflegten Discosound eine gepflegte Langeweile produzierten, können Daft Punk mit einer Art Crossover klassischer Diskomusik und anderen Stilistiken aus Rock und Pop zulegen. Das macht diese Album dann auch besonders, aber keinesfalls einzigartig.

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Trackliste
  1. Give Life Back to Music 4:34
  2. The Game of Love 5:21
  3. Giorgio by Moroder 9:04
  4. Within 3:48
  5. Instant Crush (featuring Julian Casablancas) 5:37
  6. Lose Yourself to Dance (featuring Pharrell Williams) 5:53
  7. Touch (featuring Paul Williams 8:18
  8. Get Lucky (featuring Pharrell Williams) 6:08
  9. Beyond 4:50
  10. Motherboard 5:41
  11. Fragments of Time (featuring Todd Edwards) 4:39
  12. Doin' It Right" (featuring Panda Bear) 4:11
  13. Contact 6:21

Rezensent: MP