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Albumbesprechung Eloy - Ocean

Interpret: Eloy

Titel: Ocean

Erscheinungsjahr: 1977

Genre: Prog-Rock, Art Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Ocean war das sechste Album der Hannoveraner Band Eloy. Mit dem Vorgängeralbum Dawn spielten sich Eloy in die Oberliga des Deutsch-Rock. Da war die Erwartungshaltung groß. Mit dem Album Ocean konnte die Band die Erwartung erfüllen bzw. übertreffen. Für viele Fans ist Ocean das beste Album der Band. Eloy verkaufte um die 200.000 Exemplare von Ocean und war damals in Deutschland erfolgreicher als mancher internationale Topact wie Genesis oder etwa Queen. Ocean ist, nach meinem Kenntnisstand, bis heute das bestverkaufte deutsche Prog-Album.

Die Band bestand bei der Aufnahme aus dem bewährten Dawn-Team Bornemann, Matziol, Schmidtchen und Rosenthal. Wie auf den beiden Vorgängeralben, blieb die Band bei einer konzeptionellen Ausrichtung. Auf dem Album erzählt die Band die Schöpfungsgeschichte bezogen auf Atlantis. Das wirkt manchmal pathetisch, bisweilen warf man der Band unnötige esoterische Labereien vor. Aber das ist Geschmackssache. Es gab sicherlich Bands, die weniger zu sagen hatten als Eloy. Für mich geht der Inhalt in Ordnung. Die Jungs haben sich zumindest Gedanken gemacht. Da ist von der Schöpfung des Poseidon die Rede, von der Entstehung und dem Zerfall des Lebens und schließlich vom Untergang Atlantis'. Das wirkt in sich geschlossen. Auch musikalisch passt alles ganz gut.

Das Album startet mit Poseidon's Creation. Der Beginn wirkt mit zurückhaltenden Gitarren über eine wabernde Basslinie a la Pink Floyd und schönen Keyboardteppichen angenehm sphärisch. Der Song wird immer wieder angenehm gesteigert. Gut gelungen sind die Keyboardparts von Schmidtchen, die soundmäßig an Genesis erinnern. Incarnation Of The Logos beginnt dramatisch, mit breiten Keyboardteppichen. Das klingt düster und sehr getragen. Dazu erzählt Bornemann dann von der Erschaffung der Welt. Nach knapp vier Minuten kommt Bewegung in den Song.

Decay Of The Logos ist der kürzeste Song des Albums, aber gleichzeitig der abwechslungsreichste. Wieder beginnt der Song mit atmosphärischen Basslinien und dicken Keyboardsounds. Dazu gesellen sich schöne Gitarrensounds, später steigert sich das Song permanent. Atlantis' Agony erzählt über 15 Minuten vom Untergang des legendären Atlantis. Eingeleitet wird der Song von einer etwas bedeutungsschwangeren Stimme. Das kennt man von Eloy schon. Danach folgt ein bedrohlich wirkender Spannungsaufbau mit schönen Effekten und einer Art Kirchenorgel. Etwa 8 Minuten lang verläuft der Song eher verhalten, danach setzen die ersten Steigerungen ein - welche Richtung Ende immer weiter intensiviert werden. Der Spannungsaufbau des Songs ist ganz gut gelungen, wenngleich die Anfangssequenz vielleicht etwas zu lang geraten ist.

Fazit Eloy polarisierten stark. Dabei gehört Ocean sogar zu den Alben, bei denen sich die meisten Betrachter vergleichsweise einig waren. Ocean wird in der Regel als das beste Eloy-Album bezeichnet und es wird zu den wichtigen Rockalben Deutschlands Wenn man so will, legte die Band hier ihr großes Werk vor welches von der Allgemeinheit gut aufgenommen wurde. Qualitativ gibt es wenig zu mäkeln, die Band war in der Besetzung sehr gut. Das alte Problem bleibt der Gesang bzw. das mittelmäßige Englisch und der über allem schwebende Pathos. Das kann stören, aber man kann auch darüber wegsehen. Nach meinem Empfinden hat die Band zuvor auch selten stärker nach Pink Floyd geklungen. Aber nach Pink Floyd zu klingen, ist nun wirklich keine Schande - solange man keinen reinen Klon darstellt. Und das sind Eloy nicht.

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Trackliste
  1. Poseidon's Creation 11:38
  2. Incarnation Of Logos 8:25
  3. Decay Of Logos 8:15
  4. Atlantis' Agony At June 5th - 8498, 13 p.m. Gregorian Earthtime 15:35

Rezensent: MP