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CD-Kritik Extreme - Waiting For The Punchline

Interpret: Extreme

Titel: Waiting For The Punchline

Erscheinungsjahr: 1995

Genre: Alternative Rock, Grunge, Funkmetal

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Waiting For The Punchline ist das vierte Album der Band Extreme. Es erschien im Jahr 1995. Extreme war zu dem Zeitpunkt eine recht erfolgreiche Heavy Metal Band mit einem gewissen Hang zum Funk-Metal. Waiting For The Punchline sollte wohl bewusst anders klingen als die Vorgängeralben. Häufig wurde es als ein Versuch bezeichnet, sich dem Grunge zu nähern. Der Versuch wurde jedoch weder von Fans noch Kritikern besonders gewürdigt. Genau genommen stellte das Album einen Flopp dar, darüber können auch die Chartnotierungen nicht hinwegtäuschen (UK erreichte dRang 10, USA Rang 40). Nach dem Album löste Nuno Bettencourt die Band vorerst auf.

Die Songs

"There Is No God" klingt nach Alternative Rock und Grunge und hat nur noch wenig mit dem typischen Funkmetal der Band zu tun. "Cynical" beginnt mit einem Gitarrenriff, das an alte Sounds erinnert. Dennoch liegt auch der Song stilistisch komplett im Bereich Alternative Rock und Grunge. "Tell Me Something I Don't Know" setzt den Trend fort, Pearl Jam lassen durchaus grüßen. Aber Extreme klingen in der Form etwas abwechslungsreicher. "Hip Today" besitzt auch wieder viel Elemente des Alternative-Rock, aber der Song atmet doch mehr vom Stil der Vorgängeralben. Zumindest groovt der Song wie Hölle und Bettencourt gibt heftige Gitarren-Statements von sich. "Naked" beginnt einschmeichelnd, mit einer an Hendrix erinnernden Gitarre. Stilistisch nutzt der Song Elemente des US-Psychedelic Rock, geht aber spätestens mit dem Refrain wieder Richtung Grunge. "Midnight Express" gehört in Gitarrenkreisen zu einem hochbewerteten Song. Wer reinhört, weiß warum. Wenn Bettencourt mit einer Art Clicktrack anfängt, dann muss etwas artistisches herauskommen. So geschieht es auch hier. "Leave Me Alone" hört sich wie eine Mischung aus Stone Temple Pilots, King's X und natürlich Extreme an.

"No Respect" groovt wie Hölle. Der flotte Song wird stellenweise mit Industrialsounds angereichert. Dazu steuert Bettencourt wieder einmal ein unfassbares Solo bei. "Evilangelist" groovt wieder härter und klingt wie eine Mischung aus Led Zeppelin und Pearl Jam. "Shadow Boxing "beginnt mit einem schönen Gitarrenintro. Die Gitarrenfiguren erinnern in der Folge oft an Led Zeppelin der Ära Houses Of The Holy. "Unconditionally" beginnt mit Akustikgitarre, deren Linien mich wieder an Led Zeppelin bzw. Jimmy Page erinnern. "Fair-Weather Faith" knüpft wieder stärker an die funky Phase der Band an. Nach dem Song gibt es eine Pause, nach der "Waiting for the Punchline" folgt. Der Song klingt wieder wie eine interessante Version von Pearl Jam.

Fazit Über Waiting For The Punchline habe ich viele Kritiken mit gänzlich unterschiedlichen Bewertungen gelesen. Die schlechten überwogen, aber das ist irgendwie normal für die Band. Manchmal habe ich das Gefühl, Extreme konnten es Kritikern nie recht machen. Mal klangen sie zu sehr nach Hairmetal, mal war ihr Konzept nicht schlüssig genug. Hier klangen sie zu sehr nach Grunge und zu wenig nach Extreme. Na ja, man kann es auch übertreiben. Extreme hatten sich mit diesem Album deutlich von den Funkmetalwurzeln gelöst und kamen im Alternative-Rock bis Grunge an. Das klingt erstaunlich und gewöhnungsbedürftig. Aber musikalisch kann man der Band nichts vorwerfen, ganz im Gegenteil. Das klingt gut, fast wie eine gute Variante von Pearl Jam plus Soundgarden oder Stone Temple Pilots und immer wieder mit hörbaren Led Zeppelin Einflüssen. Mich überzeugt das. Wer auf den klassischen Funkmetal der Band steht, könnte zwar enttäuscht sein. Aber wer guten Rock im Bereich Alternative und Grunge mag, der sollte sich das Album anhören. Für Gitarristen ist es sowieso wieder eine Fundgrube an phantastischen Licks und Soli.

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Trackliste
  1. There Is No God 6:07
  2. Cynical 4:41
  3. Tell Me Something I Don't Know 6:25
  4. Hip Today 4:42
  5. Naked 5:46
  6. Midnight Express 3:58
  7. Leave Me Alone 4:47
  8. No Respect 3:51
  9. Evilangelist 4:49
  10. Shadow Boxing 4:34
  11. Unconditionally 5:01
  12. Fair-Weather Faith 4:49
  13. Waiting for the Punchline 6:00

Rezensent: MP