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Albumbesprechung Gov't Mule - High & Mighty

Interpret: Gov't Mule

Titel: High & Mighty

Erscheinungsjahr: 2006

Genre: Southern-Rock, Hard-Rock

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

High & Mighty ist ein Album der Band Gov't Mule, welches im Jahr 2006 erschien. Bei Gov't Mule handelt es sich ursprünglich um ein Sideproject der Allman Brothers Musiker Warren Haynes (git, voc) und Allen Woody (bass). Nachdem Woody im Jahr 2000 verstarb, führte Haynes die Band weiter. Obwohl es sich um eine Band im klassischen Sinn handelt, prägt Haynes mit seinem herausragenden Gesang und Gitarrespiel die Band nachhaltig. Neben Haynes sind auf diesem Album Matt Abts (Drums), Danny Louis (Keyboards, Gitarren und Background Gesang) sowie Andy Hess (Bass) dabei.

Gov't Mule legten 2004 mit Deja Voodoo ein Album vor, welches nach Meinung vieler Fans nicht zu toppen war. Aber Haynes scheint in der Blüte seiner Musikerjahre zu stehen, denn mit High & Mighty legte er noch ein vorzügliches Album vor. Musikalisch rockt er hier oft in bester Led Zeppelin Tradition, besitzt aber auch das typische Southern-Rock Flair der Allman Brothers plus schöner Balladen.

Die Songs

Gov't Mule startet mit dem harten Riffrocker Mr. High & Mighty. AC/DC hätten das auch nicht besser machen können, dazu gibt Haynes noch ein paar Prisen Led Zeppelin und Cream dazu. Brand New Angel beginnt mit einem funky Gitarrenlick. Auch hier gibt es wieder eine gewisse Nähe zu Led Zeppelin, aber ebenso zum typischen Groove der Allman Brothers. So Weak, So Strong ist eine Ballade. Das geht unter die Haut. Die Band legt mit Streamline Woman wieder zu. Und wieder hat man so ein Gefühl, man hört einen alten Zeppelin Song wie etwa den Wanton Song. Dennoch schafft die Band einen guten Mix aus eigenen Sounds und Zeppelin-Zitaten.

Balladesk wird es mit dem Song Child Of The Earth. Auch hier gelingt es Haynes wieder, einen gewissen Gänsehautfaktor aufzubauen. Erstaunlich finde ich die Wandlungsfähigkeit in Haynes Stimme. Klang er in den ersten Songs wie ein Heavy Shouter, so zaubert er hier eine unter die Haut gehende Stimme. Etwas sonderbar mutet dann Like Flies an. Der Song klingt tiefgelegt, mechanisch und rhythmisch stark akzentuiert. Das Slide-Solo klingt vergleichsweise abgedreht. Richtung Reggae geht Haynes mit dem Song Unring The Bell. Der Song beginnt entspannt, legt im Instrumentalteil des letzten Drittels aber deutlich zu. Nothing Again liegt wieder mehr im balladesken Bereich, die Art soulige Southernballade, wie man sie von den klassischen Southern-Bands kennt.

Million Miles From Yesterday tendiert fast in Richtung AOR. Brighter Days wird mit einem, aus meiner Sicht, sensationellen Slidepart eingeleitet. Danach rumpelt der Song schön los. Auch hier lassen Led Zeppelin grüßen. Endless Parade ist der längste Song des Albums, soundmäßig erinnert Haynes mit dem orchestralen Ansatz der Rhythmusgitarre an Jimi Hendrix (siehe Little Wing und vergleichbare) und verwöhnt mit stellenweise sensationellen Blueslicks. Eigentlich lebt der Song über die Länge von fast 9 Minuten vom beseelten Gitarrespiel Haynes', in subtiler Form auch von der Interaktion mit den Keyboards. Der instrumentale Bonustrack 3 String George groovt in bester Allman Brothers Manier. Das hat viel von deren Jamrock, vor allem die Slideparts sind erste Sahne.

Fazit High & Mighty ist ein Album, welches Fans klassischer Rockmusik ebenso begeistern müsste wie Gitarrenfans. Haynes bietet uns mit seiner Band einen Mix aus klassischem Rock a la Led Zeppelin und Allman Brothers. Damit liegt er einerseits im härteren Rock, lässt aber auch Southern-Rock Roots einfließen. Dazu kommen die typischen Balladen, wie man sie gerade von Southern-Rockbands kennt. Die Songs klingen richtig gut, ebenso wie die Band. Louis fügt sich gut in die Band ein. Sein Spiel ist relativ zurückhaltend, was er spielt klingt aber gut. Bassist Hess kann die Lücke Woodys schließen und Drummer Abts spielt in der Tradition etwa eines John Bonham. Darüber thront Warren Haynes. Der Mann spielt eine amtliche Rockgitarre klassischer Prägung, dazu kommt sein vorzüglicher Gesang. Haynes schafft mühelos den Spagat zwischen harten Songs und Balladen. Letztlich ist das schon ein hoffnungslos retro klingendes Album und oft erinnert Haynes z. B. an Led Zeppelin. Auch wenn im Retro-Rock Bereich einiges geht, bildet Haynes zur Zeit mit so einem Album zweifellos die Speerspitze.

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Trackliste
  1. Mr. High & Mighty 5:33
  2. Brand New Angel 6:53
  3. So Weak, So Strong 5:08
  4. Streamline Woman 4:06
  5. Child of the Earth 5:45
  6. Like Flies 4:37
  7. Unring the Bell 8:05
  8. Nothing Again 6:55
  9. Million Miles from Yesterday 3:43
  10. Brighter Days 6:33
  11. Endless Parade 8:58
  12. 3 String George (bonus track) 5:39

Rezensent: MP

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