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CD-Kritik Billy Idol - Rebel Yell

Interpret: Billy Idol

Titel: Rebel Yell

Erscheinungsjahr: 1983

Genre: Post-Punk, Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Rebel Yell ist der Titel des zweiten Billy Idol Soloalbums. Veröffentlicht wurde es im Jahr 1983 und es dürfte für Idol eines der erfolgreichsten Alben gewesen sein. Die vier ausgekoppelten Singles liefen wie geschnitten Brot, das Album ging bis Rang 6 der US Billboard 200. In den USA gab es Doppel Platin für über 2 Mio. verkaufter Exemplare, im Idol Stammland UK allerdings nur Silber für etwas über 60.000 verkaufter Einheiten. Von Kritikern gab es in der Regel gute Kritiken und das Album kann man heute zu den Meilensteinen der Rockmusik zählen.

Der Erfolg kam nicht von ungefähr. Nachdem sich Idol von der Generation X auf Solopfade machte, konnte er 1982 mit seinem Debüt gleich einen sehr guten Erfolg feiern. Dazu wurde ein schlagstarkes Team geformt: Idol, der geniale Gitarrist, Multiinstrumentalist und Songwriter Steve Stevens und der nicht minder geniale Produzent/Musiker und Songwriter Keith Forsey. Das Trio war auch hier wieder am Start. Mit im Studio waren zudem die Bassisten Sal Cuevas und Steve Webster, die Keyboarder Judi Dozier und Jack Waldman, die Drummer Thommy Price und Gregg Gerson sowie Mars Williams (Saxofon) und Perri Lister (Vocals und Backgroundvocals).

Mit Billy Idol ist das so eine Sache. Kollege Christgau meinte einmal sinngemäß "Videos machten die Karriere dieses Posers und sie zerstörten die Musik". Der Mann mit der besonderen Lippenakrobatik polarisierte zweifellos stark, aber er war auch eine echte Rampensau. Das wusste er zu nutzen und dabei kam ihm auch das damals extrem beliebte MTV Videoformat sehr zupass. Auch mit diesem Album bzw. vor allem mit den Songs Rebel Yell, Eyes Without A Face und Flesh For Fantasy lief er praktisch in Dauerrotation bei MTV.

Im Trio mit Stevens und Forsey legte Idol ein perfektes Kommerzprodukt vor. Forsey war als Produzent zwar noch unerfahren, hatte aber einfach ein gutes Händchen. Idol selbst war, wie erwähnt, einfach ein guter Frontmann. Und dann wäre da noch der geniale Mr. Stevens, für mich der Jim Steinman von Billy Idol. Stevens setzte die US-Komponente im sonst UK bestimmten Führungstrio. Und er spielte seine Rolle so gut, dass Idol eben gerade in den USA so gewaltig durchstartete.

In der Summe eine perfekte, aber auch sehr geleckte Sache. Auf mich klingt das manchmal etwas nach Gino Vanelli meets Charlie Sexton meets Simple Minds. Es gibt etwas Post-Punk/New Wave mit UK-Schlagseite, dazu aber auch viele US-Zutaten. Wer sich jemals mit den 80s befasst hat, der dürfte die meisten Tracks dieses Albums bestens kennen, vor allem natürlich die Dauerbrenner Rebel Yell, Catch My Fall, Flesh For Fantasy und Eyes Without A Face. Eine gewaltige Hitdichte, was mich an John Fogertys Philosophie bei CCR erinnert. Allerdings gibt es da auch gewisse Unterschiede, John Fogerty hatte auf mich immer eine gewisse hemdsärmlige Glaubwürdigkeit. Die fehlt mir hier, bei Idol klingt alles etwas nach Auftragsarbeit nach dem Motto "hey Stevens und Forsey, produziert da mal einen UK Typen für den US-Markt".

Fazit Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Billy Idol war zu der Zeit vor allem ein Produkt der MTV Generation und ein Poser vor dem Herrn. Aber er war, wie oben schon erwähnt, auch eine anerkannte 'Rampensau'. Und dann war da der musikalische Mastermind Steve Stevens, der tief in den Fundus von Rock und Pop griff und den Songs immer wieder das gewisse Etwas verleihen konnte. Zusammen mit Forseys Topproduktion muss man von einem gelungenen Rockalbum sprechen, im Prinzip sogar von einem Meilenstein der Rockmusik. Ganz egal, ob man Idol nun mag oder nicht.

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Trackliste
  1. Rebel Yell 4:45
  2. Daytime Drama 4:02
  3. Eyes Without a Face 4:58
  4. Blue Highway 5:05
  5. Flesh for Fantasy 4:37
  6. Catch My Fall (Billy Idol) 3:57
  7. Crank Call 3:56
  8. (Do Not) Stand in the Shadows 3:10
  9. The Dead Next Door 3:45

Bonus Tracks 1999 Expanded Version

  • Rebel Yell (Session Take) 5:27
  • Motorbikin' Session Take (Chris Spedding) 4:16
  • Catch My Fall (Original Demo) 4:11
  • Flesh for Fantasy (Session Take) 5:09
  • Blue Highway (Original Demo) 5:00

Alle Songs Billy Idol und Steve Stevens sofern nicht anders vermerkt

Rezensent: MP