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Jazz-Rock, Jazz-Fusion

Jazz Rock ist die Bezeichnung eines Musikstils, der sozusagen die Verschmelzung von Rock und Jazz beschreibt. Etwas weiter geht im Prinzip der Begriff Jazz Fusion, hier gibt der Zusatz Fusion wie für viele andere Styles die Möglichkeit vor, dass neben Rock auch alle möglichen anderen Genres und Stilistiken mit dem Jazz verwoben werden (Funk, R/&B, Weltmusik, Metal usw.) Ungeachtet dessen ist die Abgrenzung zwischen beiden Begriffen schwierig und auch bei Fachleuten nicht unumstritten.

Eine wahrscheinlich nicht allzu ernst gemeinte Beschreibung in einem Fachforum beschrieb es einmal so:

Rock with incorporated Jazz elements is Jazz Rock.
Jazz with Rock elements is Fusion.

Wie erwähnt eine nicht ganz ernstgemeinte Beschreibung, sie macht aber klar, dass die Abgrenzung insgesamt sehr unscharf ist. Ganz gut funktioniert es, wenn man zur Beschreibung praktische Beispiele heranzieht.

Der klassische Jazz-Rock wäre dann z. B. vor allem jene Form, welche Bands wie Chicago, Timebox, Blood Sweat And Tears, die frühen Soft Machine oder schon die Graham Bond Organisation kreierten. Dieser Rock mit jazzigen Einflüssen wäre also Jazz-Rock.

Aber dieser Jazz-Rock ist damit auch nicht viel mehr als ein Subgenre des Jazz-Fusion. Warum? Weil im Fusion alle möglichen Stilistiken wie Indo-Jazz, Jazz-funk, Nu Jazz, Folk Jazz, Jazz Metal usw. zusammenlaufen. Und wenn man vom klassischen Jazz Fusion spricht, dann spricht man vor allem von der Entwicklung ab den 1970ern. Auch hier ist man gut mit ganz konkreten Beispielen bedient: als eines der frühen Fusion Alben wird allgemein Miles Davis Bitches Brew genannt, für viele bilden Bands wie das Mahavishnu Orchestra oder Return To Forever so etwas wie Prototypen des frühen Jazz Fusion.

Also könnte man festhalten: Jazz-Rock ist Rock mit jazzigen Einflüssen und bildet im Prinzip ein Subgenre des Jazz-Fusion. Der wiederum ist eine Art Schmelztiegel für den Jazz im Mix mit allerlei anderen Stilistiken.

Tendenziell könnte man anhand dieser Grobeinteilung auch sagen, dass der Fusion an sich etwas komplexer gestaltet ist und damit ein größere Nähe zum Prog hat. Aber auch hier muss man etwas bremsen, denn nicht alle Fusion-Stilistiken sind übermäßig komplex konstruiert, man nehme dazu als Beispiel den den typischen Westcoast Fusion der 1980er, der doch immer mal wieder haarscharf an der Fahrstuhlmusik vorbeischrammte.

Bekannte Künstler und Alben des Jazz-Rock/Jazz-Fusion

  • Larry Coryell und Gary Burton – Duster 1967
  • Blood Sweat & Tears – Blood Sweat & Tears 1968
  • Miles Davis In a Silent Way (1969), Bitches Brew (1970), A Tribute to Jack Johnson (1971)
  • Frank Zappa Hot Rats (1969), Waka /Jawaka (1972)
  • Tony Williams Emergency (1969)
  • Ten Wheel Drive – Construction #1 (1969)
  • If – If (1970)
  • Larry Coryell – Spaces (1970)
  • Chicago Transit Authority – Chicago Transit Authority (1970)
  • Donald Byrd – Electric Byrd 1970
  • Nucleus – Elastic rock (1970)
  • Soft Machine - Third (1970), Fourth (1971)
  • John McLaughlin/Mahavishnu Orchestra - The Inner Mounting Flame 1971
  • Weather Report - Weather Report (1971)
  • Chick Corea – Return To Forever 1972, Chick Corea Elektric Band (1986), Eye of the Beholder (1987)
  • Herbie Hancock – Crossings 1972, Head Hunters 1973
  • Return to Forever - Light as a Feather 1973
  • Billy Cobham – Spectrum 1973
  • Jeff Beck – Blow By Blow 1975
  • Jean-Luc Ponty – Enigmatic Ocean 1977
  • Al Di Meola – Elegant Gypsy 1977
  • Brand X – Moroccan roll 1977
  • Jaco Pastorius - Jaco Pastorius 1976
  • Stanley Clarke - School Days 1976
  • Pat Metheny - Pat Metheny Band 1978
  • Allan Holdsworth - Road Games 1983
  • Vital Information - Vital Information (1983)
  • Mike Stern - Upside Downside (1986)
  • Tribal Tech Tribal Tech (1991) and Reality Check (1995)
  • Shawn Lane - The Powers of Ten (1992), Tri-Tone Fascination (2001)
  • Alain Caron Rhythm 'n Jazz (1995)
  • Karizma - Document (2000)
  • Chick Corea Elektric Band - To the Stars (2004)
  • Guthrie Govan - Erotic Cakes (2006)