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CD-Kritik Kings Of Leon - Youth And Young Manhood

Interpret: Kings Of Leon

Titel: Youth And Young Manhood

Erscheinungsjahr: 2003

Genre: Garagen-Rock, Poppunk, Southern-Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Youth & Young Manhood ist das Debütalbum der US-amerikanischen Band Kings Of Leon. Es erschien im Jahr 2003. Die Band bezog sich mit dem Albumtitel auf Ernest Hemingway's Novelle A Moveable Feast. Kings Of Leon konnten mit dem Album überraschen und erhielten für die Mischung aus Southern-Rock, Punk bzw. Garagen-Rock gute Kritiken. Das Album verkaufte sich bis 2008 weltweit ca. 240.000 mal. Das ist nicht überragend, im Downloadzeitalter aber auch keine schlechte Zahl. Im UK erreichte die Band 2004 immerhin Rang 3 der Albumcharts, was aller Ehren wert ist.

Mittlerweile kann man Kings Of Leon als arrivierte Band bezeichnen. Spätestens mit der 2008er Single Sex On Fire erspielte sich die Band ein großes Publikum und brachte viele junge Hörer zurück zum handgemachten Rock. Damit warteten Kings Of Leon auch mit dem Debütalbum auf, von daher lohnt sich auch ein Reinhören. Der Punk- bzw. Garagen-Rock Faktor ist hier höher als etwa der vielzitierte Southern-Rock Faktor der Band.

Die Songs

"Red Morning Light" repräsentiert das, was die Band anfangs ausgemacht hat: eine Mischung aus schnoddrigem Punk und Southern-Rock. "Happy Alone" knüpft da an, wo der erste Song aufhörte. Die Band legt etwas zu, die Punkattitüde und der Rock'n'Roll Faktor werden erhöht. "Wasted Time" hat mehr vom klassischen Punk der 1970er, gemixt mit einigen schrägen Ideen. "Joe's Head" ist insofern etwas anders, als es gitarrenmäßig wie ein Popsong aus den späten 1960ern klingt. Genau genommen erinnern mich die Gitarren an Thunderclap Newman. Dazu kommt der schnoddrige Gesang, was den Song wieder Richtung Poppunk drängt. "Trani" ist eine angenehm verrückte Nummer, die auf klassischer Rock'n'Rollballade aufbaut und sich in einen schrägen Indie-Part steigert.

"California Waiting" erinnert mit den prägnanten Gitarrenriffs an Punk bzw. New Wave. "Spiral Staircase" könnte man dann als punkige Nummer oder als verrückten Rock'n'Roll bezeichnen. "Molly's Chambers" ist wieder einer der Songs, der mit seinem ultracoolen Gitarrenriff und dem typisch schnoddrigen Gesang gut in den Post Punk um 1978 gepasst hätte. "Genius" mixt punkige Motive mit Rock'n'Roll, wenn man so will, kommt eine Art punkiger Rockabilly heraus. "Dusty" bricht etwas aus dem bisherigen Schema aus. Die akustische Nummer hat einen starken Bezug zu countrybeeinflusstem Southern Rock. "Holy Roller Novocaine" ist wieder ein Mix aus Punk und Rockabilly. Der Song endet bei ca. 4.00. Danach ist erst mal Pause, ab 8.21 startet der hidden Track "Talihina Sky", eine sehr schöne Southern-Country Ballade.

Fazit Alleine aufgrund des schnoddrigen Gesangs muss man der Band eine gewisse Nähe zum klassischen Punk der 1970er attestieren. Allerdings ist es eben kein klassischer Punk. Die Band gibt immer wieder Rock'n'Roll, Rockabilly, Southern Rock und Country dazu. Heraus kommt eine interessante Mischung, die man vielleicht als eine Art Alternative Southern Rock bezeichnen könnte. Diese Symbiose klingt unterhaltsam und stellenweise richtig gut.


Trackliste
  1. Red Morning Light 2:59
  2. Happy Alone 3:59
  3. Wasted Time 2:45
  4. Joe's Head 3:21
  5. Trani 5:01
  6. California Waiting 3:29
  7. Spiral Staircase 2:54
  8. Molly's Chambers 2:15
  9. Genius 2:48
  10. Dusty 4:20
  11. Holy Roller Novocaine 12:08. Der hidden track Talihina Sky (3:47) beginnt bei 8:21

Rezensent: MP