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Albumbesprechung Lake - Wings Of Freedom

Interpret: Lake

Titel: Wings Of Freedom

Erscheinungsjahr: 2014

Genre: AOR, Westcoast

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Wings Of Freedom ist ein Album der Band Lake. Das Album ist am 07.02.2014 via Mad As Hell in Vertrieb von Cargo erschienen.

Lake hatten in den 1970ern einen richtig guten Lauf. Die Band legte mit ihren ersten beiden Alben Lake und Lake II zwei wichtige Alben des Deutschrock vor. Sogar in den USA lief es zunächst vielversprechend. Spätestens nach dem Album Paradise Island war aber irgendwie der Wurm drin, die Band verlor sich mehr und mehr in belanglosem Poprock und erreichte irgendwann auch ihre klassischen Fans nicht mehr. 1988 löste sich die Band zunächst auf.

Seit 2010 hörte man immer mal wieder von einer Reunion, wenn ich es richtig sehe, war Originalgitarrist Alex Conti Hauptinitiator einer möglichen Reunion. Er verwirklichte damit das, was der leider schon 1991 verstorbene Sänger James Hopkins-Harrison sich immer wünschte. Ihm war die Wiedervereinigung leider nicht vergönnt. Für Hopkins-Harrison singt auf diesem Album Ian Cussick, der wiederum in den frühen 1970ern der erste Leadsänger der Band war. Manchmal schließt sich der Kreis dann doch auf die eine oder andere Weise. Im Zusammenhang mit Cussick muss man erwähnen, dass die Songs schon im Jahr 2012 auf dem Lake Album Freedom veröffentlicht wurden. Damals war Lloyd Anderson Sänger der Band, Ian Cussick war als Gast mit auf dem Album. Nach Rechtsstreitigkeiten mit Anderson musste das Album Freedom vom Markt genommen werden. Hier liegen die Tracks nun mit Sänger Cussick vor, auf Track 5 hat man alte Gesangsspuren von Hopkins-Harrison eingefügt. Neben den alten Lake Haudegen Cussick und Conti sind keine Musiker der klassischen Besetzung dabei. An den Keyboards sitzt Jens Skwirblies, an den Drums Mickie Stickdorn, den Bass spielt Holger Trull. Als Gastmusiker ist Percussionist und Drummer Eddie Filipp dabei (Tracks 3,4,8 und 9).

Was darf der Fan von einer Lake-Neuauflage (bzw. genau genommen von der Neuauflage des 2012er Albums) erwarten? Entweder etwas gänzlich Neues oder ähnliches, was es früher schon gab. Ich denke, die alten Fans wollen letzteres und Lake tun ihren Fans diesen Gefallen. Trotz geänderten Line-Ups klingt die Band immer noch nach US-Westcoast und klassischem US-AOR.

Musikalisch wird der Bogen aber relativ breit gespannt: rockig-grooviger 80s AOR mit typischen Westcoast Vokalharmonien auf Passionate Eyes, Stone Crazy und teilweise auf dem Titelsong Wings Of Freedom, balladesken AOR auf Silvia, Gin And Tonic und Freewheeling, rauchigen Gitarren-Rock mit klassischen Lake Gesangsharmonien auf Die Just A Little, shuffle bluesig auf Ted Nugent And The Gunner's Blues und mit gutem souligen Drive auf Nineteen Sixteens Man.

Nightbirds ist, wie erwähnt, die Hommage an Hopkins-Harrison. Es ist eine neu aufgenommene Version eines alten Songs mit Hopkins-Harrisons Gesang. Das ist nett gedacht, aber rein soundtechnisch etwas durchwachsen.

Fazit Lake sind zurück. Der Namenszug ist gleich, die Besetzung hat sich aber sehr geändert und auch musikalisch hat sich diese Band irgendwie weiterentwickelt. Das ist natürlich immer noch lupenreine US-Musik mit AOR Prägung und Westcoast Sounds. Aber Lake zeigen sich auch etwas breiter aufgestellt als früher. Conti gibt immer mal wieder gute Rockkante, außerdem versucht sich die Band von durchgängig konturlosen Arrangements zu lösen. Cussick singt anders als Hopkins-Harrison. Aber er ist ein sehr guter Shouter und vor allem passt er gut ins Konzept der Band. So gesehen bieten Lake auf diesem Album eine schöne Reise in die Zeit des glorreichen 70s/80s AOR.

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Trackliste
  1. Passionate Eyes (Conti/Randolf) 4:16
  2. Silvia (Skwirblies/Cussick) 5:48
  3. Die Just A Little (Mendonca/Mendonca) 3:18
  4. Stone Crazy (Skwirblies/Cussick) 4:02
  5. Nightbirds (Becker/Altenbroxter) 4:18
  6. Ted Nugent And The Gunner's Blues (Conti/Randolf) 5:01
  7. Gin And Tonic (Menconca/Mendonca) 4:16
  8. Nineteen Sixties Man (Conti/Cussick) 3:54
  9. Freewheeling (Conti/Randolf) 4:39
  10. Wings Of Freedom (Conti/Cussick) 5:05

Rezensent: MP