Beachten Sie bitte vor Nutzung der Webseite die Datenschutzerklärung. Mit Nutzung der Webseite akzeptieren Sie diese.

CD-Kritik Udo Lindenberg - Gustav

Interpret: Udo Lindenberg

Titel: Gustav

Erscheinungsjahr: 1991

Genre: Rock, Hip Hop

Bewertung: 5 von 10  (5/10)

 

Rezension/Review

Gustav ist ein Album von Udo Lindenberg. Es erschien im Jahr 1991 und gehört zu den erfolgloseren Alben von "uns Udo". Das Album landete nur auf Rang 69 der deutschen Charts. Damit lief es noch schlechter, als mit dem verwandten Album Hermine. Zwischen beiden Alben gibt es eine gewisse Verbindung. Hermine war Udos Mutter gewidmet, mit Gustav schuf er eine Hommage an seinen Vater Gustav Lindenberg.

Musikalisch lief das Album irgendwie ganz anders, als man es von Udo gewohnt war. Da gab es Coverversionen alter Jazzsongs, rockiges Material, aber auch moderne Hip Hop Songs. Insgesamt eine sehr bunte Mischung an Musikstilistiken, welche die Fans nicht nachhaltig ansprach. Auch die Kritiker hielten sich mit positiven Wertungen eher zurück.

Die Songs

"Gustav" eröffnet das Album. Die Hommage an seinen Vater ist vollgepackt mit Streichersounds und hat somit einen gewissen Klassik-Charakter. "Wo ich meinen Hut hinhäng'" bietet Hip Hop. Das klingt nicht schlecht, aber irgendwie nicht überzeugend. "Die Augen zu" ist eine Coverversion des alten Dusty Springfield Songs I close my eyes and count to ten. Die Version wird Dusty nie gerecht. "Lolita (…an der Schwelle zum Frausein)" wird wieder von Hip Hop bzw. Dance Rhythmen unterlegt, pendelt sonst zwischen Pop und Rock, ohne in der einen oder anderen Richtung zu überzeugen.

"Niemandsland" ist eine Ballade, die kaum an die guten alten Udo-Balladen anknüpfen kann. Die Coverversion des Cole Porter Standards Love For Sale -"Palais d'amour (Love for sale)" - will wieder nicht so richtig zünden. "Unterm Säufermond (Windmills Of My Mind)" ist wieder eine Ballade, welche relativ stimmig klingt. Aus meiner Sicht ist es der stärkste Titel des Albums. "Club der Millionäre" geht in Richtung Pop-Rave, da könnte man auch die Prinzen anhören. "Weltreise" ist eine Ballade, die durchaus an alte Qualitäten erinnert. "Kein Blick zurück (Reprise Gustav)" orientiert sich inhaltlich stark am ersten Song des Albums.

Fazit Ein sonderbares Menue legt uns Udo hier vor, das muss man sagen. Eine Hommage an seinen Vater Gustav, die aber halbherzig wirkt. Natürlich muss man dazu sagen, dass sich Lindenberg bei der Konzeption seine Gedanken gemacht hat. Musikalisch präsentiert er aber einen wilden Mix aus diversen Stilistiken, was es für den Hörer etwas schwer macht. Moderne Stilistiken wie Hip-Hop passen nur bedingt zu Udo, außerdem hat er die Coverversionen vergeigt. Auch seine eigentliche Stärke, die Balladen, klingen nicht besonders gut. Einzig "Unterm Säufermond" oder "Weltreise" können ansatzweise an alte Leistungen anknüpfen.

Anzeige

Album bei Amazon ansehen
*Bitte beachten Sie: als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Aus diesem Grund wird ein Tracking Cookie gesetzt, wenn Sie auf den Amazon-Link klicken

Trackliste
  1. Gustav 5:13
  2. Wo ich meinen Hut hinhäng' 5:23
  3. Die Augen zu 3:25
  4. Lolita (... an der Schwelle zum Frausein) 4:43
  5. Niemandsland 3 :57
  6. Palais d'amour (Love for sale) 5 :24
  7. Unterm Säufermond (Windmills Of My Mind) 3:57
  8. Club der Millionäre 3:46
  9. Weltreise 5:12
  10. Kein Blick zurück (Reprise Gustav) 2:55

Rezensent: MP