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Albumbesprechung Don McLean - American Pie

Interpret: Don McLean

Titel: American Pie

Erscheinungsjahr: 1971

Genre: Singer Songwriter, Folk-Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

American Pie ist der Titel des zweiten Studioalbums von Don McLean. Das Album erschien im Herbst 1971 und erreichte schnell Rang 1 der Billboard 200 in den USA, insgesamt hielt sich das Album 48 Wochen in den US-Charts. Außerdem erreichte das Album in Australien und Kanada Rang 1 sowie Rang 3 im UK. Ebenfalls sehr erfolgreich waren die ausgekoppelten Songs American Pie und Vincent.

Das Album wird heute zu den Meilensteinen der Rockmusik gezählt, auch wenn die meisten Hörer in der Regel nur den Jahrhundertsong American Pie und, mit Abstrichen, den Song Vincent wahrgenommen haben werden. Das Album in seiner Gesamtheit verblasste zumindest etwas neben diesen beiden Songs.

Tatsächlich steht das ganze Album nach Ansicht vieler Fachleute stark im Zeichen von Buddy Holly, das wiederum ist zweifellos dem Titeltrack "American Pie" geschuldet. Dort schildert McLean zumindest, wie ihn der Tod von Holly schaudern lässt (february makes me shiver). Er ist zudem der Meinung, dass mit dem Tod von Holly die Musik starb (The Day The Music Died). Aber der Titeltrack ist, genau wie das gesamte Album, mehr als nur eine Huldigung an Holly. Es ist ein über 8-minütiger Ritt durch die Geschichte der Musik, eine fein beobachtete Bestandsaufnahme aus Sicht McLeans.

Dann gibt es noch den zweiten bekannten Song des Albums, "Vincent". Hier befasst sich McLean in melancholisch balladesker Form mit dem niederländischen Maler Vincent Van Gogh bzw. dessen persönlicher Zerrissenheit. McLean hielt sich immer etwas bedeckt bezüglich Aussagen zu seinen Songs, aber man kann davon ausgehen, dass dieser Song auch autobiographische Elemente in sich trägt. Der Song schaffte es auch in die Charts und ist neben dem Titeltrack der bekannteste Song von McLean, der den meisten Hörern mit dem eingängigen Starry Starry Night im Ohr hängen geblieben sein dürfte.

Ansonsten gibt es mit "Empty Chairs" und dem als Pianoballade konzipierten "Crossroads" zwei Songs, welche eine gewisse Ähnlichkeit zu Vincent aufweisen. Empty Chairs soll Lori Lieberman sehr berührt haben und so, über Umwege, die Entstehung des Songs Killing Me Softly begünstigt haben.

Stimmungsvoll mit vielen Streicherparts erinnert McLean auf "Till Tomorrow" etwas an Donovan.

Im Vergleich zum allgemein sehr melancholischen Charakter des Albums wirken die Songs "Winterwood" und "Everybody Loves Me, Baby" locker und positiv. Beide Songs (Winterwood balladesk und Everybody Loves Me, Baby rockig) wirken aber auch etwas unverbindlich.

Gegen Ende des Album wird McLean wieder nachdenklicher und kritischer. "The Grave" kann man als eine der vielen Anklagen der frühen 70s gegen den Vietnam Krieg sehen. Spirituell Religiös wirkt der wunderschöne Song "Sister Fatima", dem sich der später aufs Album genommene Song "Babylon" in gelungener Form anschließt.

Fazit McLean liefert mit American Pie ein Album ab, welches primär vom Jahrhundertsong American Pie getragen wird. Er besingt scheinbar in reichlich melancholischer Weise das Ende der Musik, meint aber vielleicht doch auch den Aufbruch. Es ist eher eine Form der Kritik in einer Zeit, in der viele Menschen in den USA nach dem Ende von Flower Power etwas desillusioniert zurückblieben. Das fängt McLean gut ein und er fing damit auch die Menschen auf. Daher kann man auch das Album als bemerkenswert beschreiben, auch wenn es bezüglich des Songwriting nicht wesentlich stärker als das Debüt erscheint. Neben dem Titeltrack und dem Song Vincent dürfte zumindest bei den meisten Hörern wenig hängenbleiben. Schade, denn es gibt noch die eine oder andere Perle zu entdecken (wie The Grave, Sister Fatima und das später aufs Album genommene Babylon).

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Trackliste
  1. American Pie 8:33
  2. Till Tomorrow 2:11
  3. Vincent 3:55
  4. Crossroads 3:34
  5. Winterwood 3:09
  6. Empty Chairs 3:24
  7. Everybody Loves Me, Baby 3:37
  8. Sister Fatima 2:31
  9. The Grave 3:08
  10. Babylon (Trad., arr. Lee Hays/McLean) 1:40

Alle Songs Don McLean sofern nicht anders vermerkt

Rezensent: MP