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Albumbesprechung Steve Morse - Stand Up

Interpret: Steve Morse Band

Titel: Stand Up

Erscheinungsjahr: 1985

Genre: Rock, AOR, Instrumental

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Stand Up ist das zweite Soloalbum von Steve Morse bzw. der Steve Morse Band. Das Album erschien im Jahr 1985 und erhielt ganz ordentliche Kritiken. Kommerziell war das Album aber kein großer Erfolg. Das Album stellt im Prinzip einen gewissen Querschnitt über das musikalische Spektrum von Steve Morse dar. Er legt sich auf dem Album nicht auf einen bestimmten Stil fest und bietet eine Mixtur aus AOR, Rock, Jazz und Country an. Bemerkenswert für Morse ist die Tatsache, dass auf dem Album einige Gastmusiker mit dabei hat und einige Songs Vocalparts aufweisen. Die Steve Morse Band bestand neben Steve Morse zu dem Zeitpunkt aus Rod Morgenstein (drums, percussion und piano) und Jerry Peek (bass). Gastauftritte gibt es von Peter Frampton / guitar (Stand Up), Eric Johnson / vocals, guitar (Distant Star), T. Lavitz / piano (Unity Gain), Albert Lee / vocals, guitar (Rockin' Guitars), Alex Ligertwood / vocals (Stand Up), Mark O'Connor / violin (Pick Your Poison) und Van Temple / vocals (Book Of Dreams).

Stilistisch ist das Album wie gesagt breit angelegt, was für Morse aber nichts ungewöhnliches ist. Im Prinzip könnte man es zwar als eine Fortsetzung der Dixie Dregs sehen, aber der Prog-Faktor ist doch sehr gering. Leider geht das Album stilistisch eher Richtung AOR. Gleich der Opener "Book Of Dreams" hat diesen AOR-Touch. Ungeachtet der guten Arrangements klingt der Song aufgrund der Vocals wie Kansas in den 1980ern. Auch der Beitrag "Distant Star" hat eine gewisse AOR Ausrichtung. Das wundert nicht, denn Eric Johnson ist am Song stark beteiligt. Aber immerhin sind die Gitarrenarrangements entsprechend schön. Auch "Rockin' Guitars" hört sich relativ kommerziell an. Ein unverbindlicher und leichter Song mit Country und Rock'n'Roll Einflüssen. Der Titelsong "Stand Up" ist sogar bedingungslos Richtung AOR gebürstet.

Neben den AOR-orientierten Songs gibt es noch die instrumentalen Beiträge. Sie sind in der Regel komplexer, sieht man mal von "Golden Quest" ab. "Unity Gain" ist z. B. ein schön gemachter Song, der in guter Dixie Dregs Tradition steht. Der Song steigert sich permanent und endet fast schon majestätisch. Auch "English Rancher" und "Travels Of Marco Polo" sind, im Vergleich zu den lockeren AOR-Beiträgen und dem etwas unscheinbaren Golden Quest, komplex angelegt und leicht proggig. "Pick Your Poison" ist auch eine instrumentale Nummer. Stilistisch geht das eher in Richtung Country mit einem gewissen Swingeinfluss. Gitarrenmäßig lässt Kollege Morse hier die Herzen sicherlich höher schlagen.

Fazit Stand Up ist ein durchwachsenes Album der Steve Morse Band. Mit der Vergangenheit belastet und der Reputation als Gitarrist sind die Erwartungen verdammt hoch. Und die kann Steve Morse mit dem Album nicht erfüllen. Ein gewisses Problem ist aus meiner Sicht der hohe Anteil an AOR-Songs. Die sind zwar alle nie ganz schlecht, aber auch nicht besonders aufregend. Die instrumentalen Songs könnten die ganz hohen Erwartungen auch nicht erfüllen, obwohl auch sie nie schlecht klingen. Dennoch legt Morse immer noch ein ordentliches Album vor. Allerdings werden Gitarrenfreunde nicht durchgängig bedient und Dregs-/Progfreunde dürften kaum überzeugt sein von dem Output.

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Trackliste
  1. Book of dreams (3:30)
  2. English rancher (4:28)
  3. Rockin' guitars (4:23)
  4. Distant star (3:58)
  5. Pick your poison (3:30)
  6. Stand up (3:44)
  7. Travels of Marco Polo (6:02)
  8. Golden quest (4:16)
  9. Unity gain (5:32)

Rezensent: MP