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Albumbesprechung Point Blank - On A Roll

Interpret: Point Blank

Titel: On A Roll

Erscheinungsjahr: 1982

Genre: AOR

Bewertung: 5 von 10  (5/10)

 

Rezension/Review

On A Roll ist der Titel eines Albums der Band Point Blank, welches im Jahr 1982 erschien. Es kennzeichnete musikalisch sozusagen die endgültige Abkehr vom'Southern-Rock zum härterem 80s AOR.

Die Band bestand zum Zeitpunkt der Aufnahmen aus Bill Randolph (Bass), Peter Gruen (Drums), Rusty Burns (Gitarren, Gesang), Kim Davis (Gitarren, Gesang), Michael Hamilton (Keyboard, Gesang) und Bubba Keith (Leadgesang). Mit Gruen, Burns und Davis waren noch drei Originalmitglieder dabei. Außerdem fungierte Bil Ham nach wie vor als Produzent der Band.

Aus der ehemaligen Southern-Rock/Texas-Rock Band wurde spätestens mit diesem Album eine lupenreine AOR Band. AOR ist und war in den USA immer ein erfolgsträchtiger Stil, gerade zu der Zeit brummte der Sektor - bekannte 'Vorturner' auf dem Gebiet waren Bands wie Journey, Foreigner oder REO Speedwagon. Innerhalb der Band war dieser Richtungswechsel wohl nicht unumstritten, vor allem zwischen Rusty Burns und Kim Davis soll es wegen der musikalischen Ausrichtung zu Spannungen gekommen sein. Die Folge: nach dem Album war das Kapitel Point Blank für die nächsten 23 Jahre beendet. Vielleicht lag es auch an dem moderaten Zuspruch für dieses Album, den großen Durchbruch schaffte die Band auch mit On A Roll nicht.

Die Songs

Musikalisch bewegte sich Point Blank, wie erwähnt, im moderat harten und melodiösen AOR. Schon das Synthie-Intro zu On A Roll macht die Abkehr von der ehemals Gitarre-dominierten Southern Band schmerzlich klar, auch wenn der Song an sich im Sinn des AOR ganz gut funktioniert. Die Marschroute wird auf I Just Want To Know gehalten, wobei die Band in dem Fall noch softer und melodiöser klingt, was sich in Love On Fire zur unvermeidlichen AOR Ballade steigert.

Don't Look Down schlägt, bezüglich der kommerziellen Ausrichtung, alles zuvor gehörte. Ein gut arrangierter Song, der aber etwas gezwungen tänzelt und seinen Höhepunkt in einem extrem aufdringlichen Refrain findet. Great White Line ist mit knapp über 6 Minuten Laufzeit der längste Track. Er macht das Problem der damaligen Besetzung klar: da waren gute Musiker am Werk, welche ambitionierte Songwriter waren und die AOR Formel verstanden hatten. Aber da war auch dieser gefühlte Zwang, dem geneigten Radiopublikum zu gefallen. So gesehen irgendwie perfekte Kost, welche aber wenige Leben hat. Und so geht es weiter, Let Her Go und Gone Hollywood sind im Sinn des AOR gut arrangiert und m. E. auch auf Augenhöhe mit Bands wie Journey, aber das gab es eben schon mehrfach. Ähnliches gilt für das abschließende Take Me Up, welches aber zu den besseren Stücken dieses Albums gehört.

Fazit Point Blank waren 1982 komplett im AOR angekommen. Die Band konnte auch auf diesem Gebiet ordentliches Material abliefern, sie konnte sich aber auch hier nicht gegen die übermächtige Konkurrenz behaupten. AOR ist und bleibt eine zweifellos in sich perfekte Form, der aber auch oft jegliche Lebendigkeit abgehen kann. Hier ist es dieser fast zwanghafte Drang zum eingängigen Radiokompatiblen Song, der mir irgendwann doch auf den Docht geht. Point Blank sind auch hier nie wirklich 'schlecht'. Wenn man jedoch die frühen Bandalben als Maßstab zugrundelegt, muss man dieses Album eigentlich als eine Art Tiefpunkt im Bandkatalog bezeichnen.

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Trackliste
  1. On A Roll 4:02
  2. I Just Want To Know 3:12
  3. Love On Fire 4:19
  4. Don't Look Down 4:54
  5. Great White Line 6:03
  6. Let Her Go 3:53
  7. Gone Hollywood 3:38
  8. Take Me Up 3:12

Rezensent: MP