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Pondus

Albumbesprechung Pondus - Myrornas Frammarsch

Interpret: Pondus

Titel: Myrornas Frammarsch

Erscheinungsjahr: 1979

Genre: Jazz-Fusion, Prog-Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Myrornas Frammarsch ist der Titel eines Albums der Band Pondus. Das Album erschien im Jahr 1979.

Pondus war eine schwedische Band, über die man heute leider nicht so viel in Erfahrung bringen kann. Myrornas Frammarsch scheint das einzige Album dieser Band gewesen zu sein. Eingespielt wurde es in der Besetzung Andreas Vera Oritz (piano, flute, percussion), Cliff Sjursvens (bass), Ole Bäck (Guitar, Vocals, Percussion) und Thomas Boberg (Drums, Percussion).

Meines Wissens war Gitarrist Ole Bäck der Hauptsongwriter, er war auch ein bekannter Name der schwedischen Jazz-Szene, u. a. als Musiker mit der Band Syrgas. Mit Jazz hat Pondus zumindest entfernt zu tun, ich würde den Output auf dem Album als Jazz-Fusion bezeichnen. Den gibt es, durchaus typisch für schwedische Bands, auf höchstem Niveau und einer angenehmen Komplexität, welche die Musik auch für Progfans interessant machen könnte. Im Unterschied zu anderen Jazz-Rockbands aus dem Norden würde ich die Musik von Pondus aber als weniger 'unterkühlt' bezeichnen.

Wenn man Vergleiche ziehen möchte, dann würde ich nach dem Anhören spontan Brand X nennen wollen. Snöblind etwa groovt gleich zu Beginn in funky Jazz-Fusion Manier los, Cliff Sjursvens spielt faszinierend gut im Stil von Percy Jones. Trippellogik groovt straight und klingt anders, The Dawn besitzt wieder diesen funky Groove und erinnert sogar etwas an den 70s Soul. Ganz witzig bei dem Song der Gesangspart, auch wenn das rein gesangstechnisch eher suboptimal ist. Den Reigen des ersten richtig starken Quartetts beschließt Kathabraks, wieder ein funky Song mit einer Nähe zu Brand X sowie gewissen Anleihen z. B. an die Dixie Dregs. Die damalige Seite A der LP wurde durch das kurze und erfrischende Kjells PV '58 abgeschlossen. Ein schöner Track, der in den Gitarrenmotiven an Jan Schaffer erinnert.

Die B-Seite wurde vom Titeltrack Myrornas Frammarsch eröffnet, welcher zunächst etwas unruhig nach vorne geht, um sich dann zu einem eingängigen straighten Rocksong zu entwickeln. Livets Låga fällt komplett aus der Reihe, das klingt noch eingängiger und stellt für meinen Geschmack den schwächsten Song des Albums dar. Dafür legt die Band mit Huggkuben und dem abschließenden Flumlåten zu. Beim Abschlusstrack fällt mir lediglich auf, dass die Aufnahmequalität an sich schwächer wirkt. Das klingt wie ein Proberaum-Jam, was aber seine Reize hat.

Fazit Myrornas Frammarsch ist eines von vielen 70er-Jahre Jazz-Fusion Alben aus Schweden. Damals (wie heute) kamen aus dem hohen Norden einige ungemein gute Bands und Musiker. Pondus gingen etwas unter, zumindest hörte man von der Band nicht viel und auch heute gibt es leider wenig Info zur Band. Das ist schade, denn Pondus lieferten ein starkes Debütalbum ab. Vor allem die A-Seite der LP begeistert mich, die B-Seite konnte da nicht ganz mithalten. Trotzdem eine runde Sache, insgesamt nicht so sehr im Stil des kühlen nordischen Fusion, eher etwas Richtung Brand X, manchmal kommen sogar Gedanken an die Dixie Dregs auf. Sehr empfehlenswert für Jazz-Fusion Fans und durchaus für Progfans.


Trackliste
  1. Snöblind (4:10)
  2. Trippellogik (2:23)
  3. The Dawn (6:34)
  4. Kathabraks (4:27)
  5. Kjells PV '58 (1:57)
  6. Myrornas Frammarsch (4:13)
  7. Livets Låga (2:37)
  8. Huggkubben (3:18)
  9. Flumlåten (7:18)

Rezensent: MP