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CD-Kritik Rammstein - Herzeleid

Interpret: Rammstein

Titel: Herzeleid

Erscheinungsjahr: 1995

Genre: Neue Deutsche Härte, Industrial-Metal

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Herzeleid ist der Titel des Debütalbums der Band Rammstein. Das Album wurde 1995 veröffentlicht und bedeutete auch gleich den Durchbruch für die Band. In Deutschland konnte sich das Album über 100 Wochen in den Charts halten, zudem wurde man auch im Ausland auf die Band aufmerksam. Aufgenommen wurde das Album in der Besetzung Till Lindemann (Gesang), Richard Z. Kruspe (Gitarre), Paul Landers (Gitarre), Christian Lorenz (Keyboards), Oliver Riedel (Bass) und Christoph Schneider (Drums).

Rammstein spielten sich mit diesem Album an die Spitze der so genannten Neuen Deutschen Härte. Die Band verstand das bewusste Spiel mit typisch deutschen Elementen in Musik und Auftreten perfekt, auf mich wirkte das manchmal wie Deutscher Schlager und Kraftwerk auf Industrial. Dazu kam der sehr teutonische Sprechgesang mit dem rollenden R. Damit verbunden ist die möglicherweise ewig währende Kritik an der Band, sie spiele zu sehr mit Elementen der Deutschtümelei. Darüber kann man trefflich diskutieren, im Ausland kam das ganz gut an. Also sollte man sich vielleicht nicht ganz so viel Gedanken darüber machen.

Rammstein wussten ziemlich genau was sie wollten, auch wenn der Bandname einem Schreibfehler entstammt (die Band bezog sich auf den Ort Ramstein in der Pfalz, Schauplatz des großen Unglücks im Rahmen einer Flugshow). Davon abgesehen wussten die Jungs wie erwähnt, was sie wollten. Zunächst einmal war der Wunschproduzent Greg Hunter, der jedoch scheinbar kein übermäßiges Interesse an der Musik zeigte. Plan B war Jacob Hellner (Clawfinger), der dann zusagte. Das Material wurde in Schweden bei Hellner produziert. Auch der Endmix sollte in Schweden vorgenommen werden, mit dem Ergebnis war die Band aber unzufrieden. Daher erfolgte die Endabmischung durch den Niederländer Ronald Prent. Die Veröffentlichung des Albums erfolgte im September 1995.

Musikalisch ging die Band praktisch durchgängig in die vollen. Ich würde das Ergebnis, wie oben schon angedeutet, als eine Art Industrial-Electronica Metal bezeichnen. Manchmal klang es nach Deutschem Schlager, nach NDW, nach Kraftwerk oder auch Depeche Mode, dazu kam eben die Neue Deutsche Härte. Die Band jedenfalls donnert in der Regel kräftig drauf los, häufig erinnert die Rhythmik an das berühmte links-zwo-drei vier. Dazu gibt es in der Regel einen relativ sonoren Sprechgesang Lindemanns mit dem prägnanten R. Balladesker wird es z. B. auf Seemann oder Das Alte Leid. Inhaltlich geht es mal mehr und mal weniger hart zur Sache. Relativ grenzwertig sind vielleicht Texte von Weisses Fleisch oder Heirate Mich. Aber das ist auch immer Interpretationssache.

Fazit Rammsteins Debütalbum gehört zweifellos zu den wichtigen Alben der so genannten Neuen Deutschen Härte, man kann es auch zu den Meilensteinen der Rockmusik zählen. Ob man die Band an sich nun mag oder nicht, Herzeleid macht Eindruck und es hat mit Sicherheit auch einen tiefen Eindruck in der deutschen Musikgeschichte hinterlassen. Die Band hat ihr Ding durchgezogen und das stringenter als viele andere Bands des Genres. Da gibt es wenig zu mäkeln, ein unterhaltsames Album.

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Trackliste
  1. Wollt ihr das Bett in Flammen sehen 5:17
  2. Der Meister 4:08
  3. Weisses Fleisch 3:35
  4. Asche zu Asche 3:51
  5. Seemann 4:48
  6. Du riechst so gut 4:49
  7. Das Alte Leid 5:44
  8. Heirate mich 4:44
  9. Herzeleid 3:41
  10. Laichzeit 4:20
  11. Rammstein 4:25

Rezensent: MP