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Albumbesprechung Red Hot Chili Peppers - Blood Sugar Sex Magik

Interpret: Red Hot Chili Peppers

Titel: Blood Sugar Sex Magik

Erscheinungsjahr: 1991

Genre: Alternative-Rock, Funk-Rock, Crossover

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Blood Sugar Sex Magik ist das fünfte Studioalbum der Band Red Hot Chili Peppers. Das Album erschien im Jahr 1991, es bedeutete den Durchbruch der Band von der Kultband für Insider zu einer Band des "Mainstream". Das Album erreichte in den USA Rang 3 der Billboard 200 Charts und verkaufte sich dort über 7 Millionen mal. Weltweit sollen über 15 Millionen verkauft worden sein. Dazu kamen die überaus erfolgreichen Singleauskopplungen von Under The Bridge und Give It Away. Das Album wurde von Kritikern in der Regel hoch bewertet. Es gilt als eine Initialzündung für den Alternative-Rock in den 1990ern und muss zu den Meilensteinen der Rockmusik gezählt werden.

Das Album sollte wohl von Anfang an etwas Besonderes werden. Die Band suchte sich eine spezielle Umgebung zur Realisierung, The Mansion von Produzent Rick Rubin. Um das Haus ranken einige Gerüchte, es soll einst dem berühmten Houdini gehört haben und im Haus soll es spuken. Das mit Houdini ist wohl ein Gerücht, Drummer Chad Smith beharrte jedoch darauf, dass es im Haus spukt. Er blieb aus dem Grund nicht dort. Die anderen nahmen sich Zimmer und versuchten sich gegenseitig zu befruchten. Die Grundideen der Songs stammten mutmaßlich von Sänger Kiedis und Gitarrist Frusciante. Sie legten ihre "Basisideen" Bassist Flea und Drummer Smith vor und die Band entwickelte dann die fertigen Arrangements. Dabei versuchte auch Flea neue Wege zu gehen - sein Bassspiel sollte auf diesem Album simpler und effektiver sein. Musikalisch kam dabei etwas anderes heraus, als auf den Vorgängeralben. Die waren in ihrem harten Mix aus Punk und Funk so etwas wie Crossover. Auf Blood Sugar versuchten die RHCP melodiöser zu werden, man könnte sagen, dass sie in einer Art Alternative Mainstream ankamen.

Kiedis Texte drehten sich hauptsächlich um das Thema Sexualität (Suck My Kiss, If You Have to Ask, Sir Psycho Sexy, Give It Away und Blood Sugar Sex Magik). The Greeting Song beruht dabei auf einer Bitte Rubins, Kiedis möge einen Song zum Thema Mädchen und Autos machen. Das passte Kiedis zwar nicht, er schrieb den Text aber doch (um ihn später aufrichtig zu hassen). Kiedis selbst ließ auch Platz für Selbstreflexion. Under The Bridge z. b. soll auf einem Erlebnis beruhen, als er unter einer Brücke in Downtown L.A. sozusagen am Tiefpunkt seiner Drogenkarriere war. Breaking The Girl zeichnet ein selbstkritisches Bild Kiedis bezüglich seiner oft wechsenden Partnerschaften und der Befürchtung, dass er in die Fußstapfen seines Vaters treten würde. Sir Psycho Sex ist eine Art überzeichnetes Selbstbildnis Kiedis. Give It Away soll auf der Bekanntschaft Kiedis mit Nina Hagen beruhen, I Could Have Lied war als eine Art Beleg für die kurze Beziehung zu Sinéad O'Connor gedacht. The Power of Equality dreht um Sexismus, Rassismus bzw. allgemein Vorurteile.

Musikalisch ging die Band, wie erwähnt, neue Wege. Befruchtet von der Stimmung im speziellen Domizil schuf die Band Songs, welche zwar nach wie vor alte Grundelemente wie funky Grooves und punkige Riffs nutzten, die aber gleichzeitig gefühlt weniger hart daherkamen. Das war zumindest das Empfinden der meisten Hörer und auch Kritiker. Als Kernsongs wurden von den meisten Betrachteren die "Übersongs" Under The Bridge und Give It Away ausgemacht, die man interessanterweise als exemplarisch für den Übergang der Band zu neuen musikalischen Ufern betrachten könnte. Auf der einen Seite das lyrische und balladeske Under The Bridge, auf der anderen Seite die groovig fetzige Crossovernummer Give It Away.

Fazit Blood Sugar Sex Magik definiert, wie oben erwähnt, einen Meilenstein des Alternative-Rock bzw. allgemein der Rockgeschichte. Dafür sprechen alleine schon die hervorragenden Verkaufszahlen und die Aufnahme in wichtige Rocklistings. Es ist zweifellos auch ein gutes Album geworden, den ganz großen Hype um dieses Album finde ich jedoch etwas übertrieben. Im Grund war die Band zuvor mit ihrem Mix aus Punk und Funk eine coole Empfehlung, damals eben nur für Insider. Mit diesem Album kamen die Chili Peppers im Mainstream Band des Alternative Rock an. Ob sie mit diesem etwas glatteren Sound nun wirklich aufregender oder besser waren, muss individuell bewertet werden.

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Trackliste
  1. The Power of Equality 4:03
  2. If You Have to Ask 3:37
  3. Breaking the Girl 4:55
  4. Funky Monks 5:23
  5. Suck My Kiss 3:37
  6. I Could Have Lied 4:04
  7. Mellowship Slinky in B Major 4:00
  8. The Righteous & the Wicked 4:08
  9. Give It Away 4:43
  10. Blood Sugar Sex Magik 4:31
  11. Under the Bridge 4:24
  12. Naked in the Rain 4:26
  13. Apache Rose Peacock 4:42
  14. The Greeting Song 3:13
  15. My Lovely Man 4:39
  16. Sir Psycho Sexy 8:17
  17. They're Red Hot (Robert Johnson) 1:12
  18. Little Miss Lover (iTunes Bonus Track) (Hendrix) 2:40
  19. Castles Made of Sand (iTunes Bonus Track) (Hendrix) 3:21

Rezensent: MP