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Review Reza - Supermaan

Interpret: Reza

Titel: Supermaan

Erscheinungsjahr: 2012

Genre: Singer Songwriter

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Supermaan ist der Titel eines Albums des Singer Songwriters Reza. Offiziell wurde das Album Ende 2012 vorgestellt.

Reza ist Franzose mit iranischen Wurzeln. Musikalisch orientiert sich Reza nach eigenem Bekunden an Vorbildern wie Leonard Cohen und Morrissey. Das klingt traditionell, weniger traditionell ist die Form der Produktion. Reza ist ein Nischenkünstler, der sich Live wohl einigermaßen durchschlagen kann, für den CD-Produktionen aber eine gewaltige Hürde darstellen. Für das Album fand er zunächst keinen Vertrieb, nahm dann die Unterstützung von microcultures in Anspruch und ging den modernen Weg des crowdfunding, d. h. Interessierte unterstützen den Künstler finanziell bei der Realisierung einer Sache. Das ist ein interessanter Weg, auf lange Sicht vielleicht sogar der einzig gangbare Weg für weniger bekannte Künstler.

Alleine diese Tatsache nötigt solchen Projekten Respekt ab und macht sie unterstützenswert. Ungeachtet dessen darf man bei einer Besprechung solche Faktoren nicht über den musikalischen Gehalt stellen. Denn ganz nüchtern betrachtet legt Reza musikalisch nichts umwälzend Neues vor und durch den monotonen Cohen-ähnlichen Gesang entwickeln sich selten extreme Spannungsbögen.

Songs wie "Playground", "Minus Two", "Monkey's Laughter" oder "The Killer" wirken sehr getragen und mit dem monotonen Sprechgesang manchmal etwas langatmig. Mehr Groove bekommen "The House Near The Airport" und "Love Goes On" ab, die Gitarrenparts erinnern an Wicked Games Atmo-Sounds. Das ist schon etwas anderes, dennoch hört sich das noch ziemlich unspektakulär bis brav an.

Etwas mehr Mut zu abgefahrenen Sounds beweist Reza auf "A Day Of My Life" mit seinen stellenweise psychedelisch klingenden Sounds. Diese Sounds wirken in den Song "Gone For Good" hinein, das klingt wie in Mix aus Indie-Folk und Cohen-SingerSongwriting. Auch "Shame On You" stellt ein paar abgefahrene Sounds bereit, das Grundthema des Song jedoch wirkt äußerst eingängig und kommt einem auf Anhieb sehr bekannt vor. Outstanding Track des Albums ist m. E. "Flying Girl II". Obwohl Reza auch hier viele traditionelle Motive nutzt, wirkt der Song in der Gesamtkonzeption doch sehr zeitgemäß.

Fazit Reza ist ein relativ traditionell auftretender Singer Songwriter. Die Roots wurden genannt, gesanglich orientiert sich Reza an Leonard Cohens Sprechgesang. Er bespielt damit ein Feld, in dem es mehr um Stimmungen als um Innovationen geht. Von daher darf man sicherlich verzeihen, dass sich Reza in großem Maß an bekannte Konzepte und vertraute Motive hängt. Allerdings muss er mit dem Direktvergleich zu Leonard Cohen leben. Da wird es etwas eng. Cohen lotet mit seiner Art Sprechgesang emotionale Grenzen aus. Wo es bei Cohen durchaus mal sonor aber irgendwie bewegend klingt, bleibt Reza zu oft in monotonen Mustern hängen. Das wiederum kann ermüdend wirken. Etwas mehr musikalische Abwechslung, wie auf Flying Girl II angedeutet, hätte dem Album m. E. gut getan.

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Trackliste
  1. Playground
  2. The House Near The Airport
  3. Love goes on
  4. Minus two
  5. A day of my life
  6. Gone For Good
  7. Shame on you
  8. Monkey's laughter
  9. Flying girl II
  10. The killer

Rezensent: MP