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Albumbesprechung Screaming Headless Torsos - Code Red

Interpret: Screaming Headless Torsos

Titel: Code Red

Erscheinungsjahr: 2014

Genre: Rock, Funk, Jazz-Fusion, Avantgarde

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

Code Red ist der Titel eines Albums der Band Screaming Headless Torsos. Das Album soll ab 10. Oktober erhältlich sein, die Digitale VÖ war Ende September 2014.

Die Screaming Headless Torsos sind eine Art Supergroup um den Gitarristen David Fiuczynski. Der war u. a. mit Jack DeJohnette, John Medeski, Stewart Copeland, Meshell Ndegeocello unterwegs und ist als Dozent am Berklee Institute of Music tätig. Code Red ist das erste Album seit knapp 10 Jahren. Fiuczynski meldet sich mit veränderter Besetzung zurück, bleibt aber den Wurzeln in etwa treu: modern groovender harter Rock, der gerne auch mal Grenzbereiche wie den Fusion aufsucht. Spontan fallen mir Vergleiche zu Living Colour/Vernon Reid ein.

Die Besetzung hat sich, wie erwähnt, etwas verändert. Gemäß Credits sind Code Red zum Zeitpunkt der Aufnahme Fiuczynski, Percussionist Daniel Sadownick und Sänger Freedom Bremner. Zum erweiterten Kreis der Band muss man wohl die Drummer Gene Lake und Skoota Warner sowie Bassist David Ginyard bezeichnen. Dazu kommen Gastmusiker wie Jimmy Valentine, Bernie Worrell, Casey Benjamin und Chris Fisher.

Der Titeltrack "Code Red" groovt hart und trocken mit Rapelementen. Mit wenigen Worten wird das Thema Post-Traumatischer Stress eines Soldaten bearbeitet. "Brooce Swayne" setzt sich dagegen klar ab. Der Song ist eine Art souliger PopRock, musikalisch und vor allem gesanglich mit einer klaren Prince Note. Als Gast steuert Jimmy Valentine ein angenehm abgedrehtes Solo bei.

"Wizard of Woo" ist eine Hommage an den Funkadelic Keyboarder Bernie Worrel, der auf dem Song als Gast dabei ist. Worrel prägt den Song mit seinen funky Tastenparts, das klingt wie ein Mix aus Funkadelic und Living Colour. Funky und Living Colour, das passt auch bei "Field Of Light". Allerdings setzt sich hier ein Marvin Gaye Flair durch.

Der Groove bleibt auf "With You" erhalten, in dem Fall klingt das funky und sexy mit interessanten Breaks, welche schon mal Richtung Avantgarde driften. Diese Drift wird auf "Fried Tongue" mit zappaesken und/oder Keneally Momenten verstärkt.

"Sideways" ist ein ruhiger Vertreter, der mit flächigen ambientartigen Gitarrensounds und Vocoderparts aufwartet. Die flächigen Gitarrensounds übernimmt Fuze auf "Running Black Water". Allerdings erhält der Song mehr Groove, was insgesamt eine jazzige Prognote ergibt.

"Almond Pear In Love" groovt etwas wilder mit einer New Wave-Note im Wechsel mit Ambient Parts über den Groove. In Sachen Groove wird mit "Dead Cristmas Trees" noch einmal zugelegt, erneut ein interessanter leicht abgedrehter Song mit interessanten free-jazzigen Parts. "My Reasons For Silence" bildet den krönenden Abschluss, Klangkunst die mal nach Adrian Belew, Mike Keneally und etwas nach Zappa klingt.

Fazit Wenn etwas ungewöhnlich und leicht schräg klingt, dann wird es von Kritikern gerne hochgelobt. Im Fall von Dave Fiuczynski und seinen Screaming Headless Torsos kann man meines Erachtens der allgemeinen Lobhudelei zustimmen. Das ist interessante Musik, welche nicht mit aller Macht auf schwere Konsumierbarkeit oder Kopflastigkeit baut. Es ist eine gewisse Fortführung dessen, was Vernon Reid einst mit Living Colour anfing. Die Screaming Headless Torso pendeln scheinbar spielerisch zwischen härterem Rock, Funk, Soul, Jazz Fusion bis hin zu zappaeskem Avantgarde. Keine ganz leichte Kost, aber wenn man mal auf den Geschmack gekommen ist, äußerst bekömmlich.

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Trackliste
  1. Code Red (3:23)
  2. Brooce Swayne (3:39)
  3. Wizard Of Woo (3:45)
  4. Field O Light (3:45)
  5. With You (4:15)
  6. Fried Tongue (5:30)
  7. Sideways (1:59)
  8. Running Black Water (7:24)
  9. Almond Pear In Love (6:08)
  10. Dead Cristmas Trees (5:10)
  11. My Reasons For Silence (7:32)

Rezensent: MP