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Review Soft Machine Legacy - Burden Of Proof

Interpret: Soft Machine Legacy

Titel: Burden Of Proof

Erscheinungsjahr: 2013

Genre: Jazz-Fusion

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Burden Of Proof ist der Titel eines Albums der Band Soft Machine Legacy. Das Album erschien 2013 bei Moonjune Records.

Die Soft Machine Legacy bildet, wenn man so möchte, die Fortsetzung der legendären Soft Machine. 2004 wurde die Soft Machine Legacy von John Etheridge, John Marshall, Elton Dean und Hugh Hopper gegründet. Elton Dean verstarb 2006, er wurde durch Theo Travis ersetzt. Bassist Hopper verstarb 2008, er wurde durch Roy Babbington ersetzt.

Kein Musiker der aktuellen Besetzung gehörte somit der Original-Soft Machine an, bis auf Theo Travis hatte aber jeder Musiker irgendwann mit der Band zu tun. Die Roots reichen bei Bassist Babbington und Drummer Marshall am weitesten zurück. Sie tauchten erstmals zu den Aufnahmen von Fourth bei Soft Machine auf, Marshall dürfte heute dienstältestes Ex-Soft Machine Mitglied sein. Gitarrist John Etheridge kam 1975 nach Allan Holdsworths Ausstieg zur Soft Machine und blieb bis 1978. Theo Travis (Keyboards, Flöte, Tenor-Saxofon) war kein Soft Machine Mitglied. Er kam, wie oben erwähnt, für den 2006 verstorbenen Elton Dean zur Legacy.

Die Band hält sich auf diesem Album primär im Bereich des klassischen Jazz-Rock/Jazz Fusion im Stil der 1970er auf. Dies gilt für den Titelsong "Burden Of Proof" nach einem schönen Rhodes Intro und Riders On The Storm Flair ebenso, wie für das spacige bis free-jazzige "Voyage Beyond Seven", den relaxten Jam "Black and Crimson" oder "Fallout". "Pie Chart" klingt etwas klassischer nach Jazz Blues bzw. bluesigem Jazz-Rock.

"Kings And Queens" ist ein alter Soft Machine Song, erstmals zu hören auf der 1971er Scheibe Fourth. Auch wenn die Legacy den Song neu interpretiert, versprüht der Song viel vom alten Soft Machine Flair mit spacigen und psychedelischen Parts. "The Pump Room" klingt ganz anders. Der Song wird in Vamp Manier von einem rockigen Gitarrenriff getragen, abgedreht ist das Octaver Solo von Etheridge. "Green Cubes" ist eine zunächst freie Bandimprovisation, die durchaus an die Free-Jazzige Soft Machine Phase erinnert. Interessant der Wechsel ab ca. 3:45 in einen wieder sehr rockigen Part.

Die Songs werden durch kurze Instrumentals aufgelockert. "Kitto" etwa ist ein kurzes Gitarreninstrumental von Etheridge. "JSP" ein kurzes Solostück von Drummer Marshall, "Going Somewhere Canorous?" ähnelt JSP plus schön cremigen Basslines von Babbington. "The Brief" ist, Nomen est Omen, ebenfalls ein kurzes Stück, getragen von der Interaktion zwischen Drummer Marshall und Travis' Saxlines. Auch das abschließende "They Landed On A Hill" ist relativ kurz gehalten, es beendet das Album mit atmosphärischen Soundlandschaften von Etheridge an der Gitarre und Travis am E-Piano.

Fazit Da haben sich ein paar Herren mit einer Soft Machine Vergangenheit (außer Theo Travis, der mit Baujahr 1964 auch der jüngste der Band ist) zusammengetan und musizieren als gedachte Fortsetzung der legendären Soft Machine. Man merkt den Musikern ihre Reife an und auch die wohl schon lange bestehende musikalische Bekanntschaft. Das fließt wie aus einem Guss dahin, ist perfekt, aber doch irgendwie spannend konzipiert. Die Soft Machine Vergangenheit merkt man der Band an, dennoch klingt die Legacy m. E. nicht wie ein Klon der Original Soft Machine. Ziemlich retro klingt das schon, interessanterweise aber nie antiquiert. Schönes Album.

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Trackliste
  1. Burden Of Proof (5:51)
  2. Voyage Beyond Seven (4:54)
  3. Kitto (1:51)
  4. Pie Chart (5:07)
  5. JSP (1:03)
  6. Kings And Queens (6:46)
  7. Fallout (7:00)
  8. Going Somewhere Canorous? (1:14)
  9. Black And Crimson (5:05)
  10. The Brief (2:28)
  11. Pump Room (5:19)
  12. Green Cubes (5:33)
  13. They Landed On A Hill (3:03)

Anmerkung: Das Album gibt es auch als Download direkt bei Leonardo Pavkovics Moonjune

Rezensent: MP