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Albumbesprechung Uriah Heep - Very 'eavy Very 'umble

Interpret: Uriah Heep

Titel: Very 'eavy Very 'umble

Erscheinungsjahr: 1970

Genre: Hard-Rock

Bewertung: 5 von 10  (5/10)

 

Rezension/Review

Very 'eavy…Very 'umble ist der Titel des Debütalbums der Band Uriah Heep. Das Album erschien im Jahr 1970, es wird heute zu den wichtigen frühen Werken des Heavy-Metal gezählt. Das Album fiel jedoch im Erscheinungsjahr mehr oder weniger durch. Die Kritiken zum Album zumindest waren eher mäßig, um nicht zu sagen schlecht. Berühmt wurde ein Review des Rolling Stone, in dem die die Kritikerin konstatierte:

"sollte es die Band schaffen, werde ich mich umbringen".

Das war ziemlich eindeutig, solche Ansichten begleiteten die Band zunächst bzw. sogar im Verlauf der gesamten Karriere. Uriah Heep wurden entweder geliebt (in der Regel von Fans) oder gehasst (in der Regel von Kritikern), dazwischen passte nicht viel. Ungeachtet dessen entwickelte sich die Band zu einer der wichtigen frühen Heavy-Truppen, auch wenn sie oft als Hype betrachtet wurde und in der Regel im Schatten der großen Bands wie Led Zeppelin oder Deep Purple stand. Ein Aspekt, den übrigens Ken Hensley später in einem Interview einerseits bemängelte, andererseits auch stützte. Er selbst sah die Band musikalisch demnach zumindest nicht auf Augenhöhe mit Led Zeppelin oder Deep Purple, hätte sich aber dennoch mehr Anerkennung von Seiten der Kritik gewünscht. Wie auch immer: Uriah Heep erreichte ungeachtet allen Ungemachs immerhin Rang 186 der US Billboard-Charts. In Italien lief es sogar richtig gut, dort ging es bis Rang 8 der Charts.

Wenn man das Album in Händen hält, fällt zuerst einmal das Cover auf. Der Kopf mit den Spinnweben erzeugt ein gewisses Schaudern. Zweifellos gewollt, die Band wollte damit auch ein Stück weit ihre Musik definieren. So ein Cover wirkt hart und Uriah Heep zählten zu den Pionieren des harten UK-Rock. Dabei versuchte die Band, sich etwas vom Mainstream abzusetzen. Uriah Heep konnten mit guten Einfällen durchaus gefallen - oder eben nicht. Als Kopf der Band sah sich wohl Ken Hensley, der hielt sich mit Songbeiträgen auf diesem Album aber noch sehr zurück. Dieses frühe Album wurde vor allem durch Mick Box und David Byron und in geringerem Maß durch den Bassisten Paul Newton geprägt.

Die legen eine Album mit Licht und Schatten vor. "Gypsy" ist der mit Abstand beste Song des Albums und zählt auch heute noch zu den Heep-Klassikern. Ähnlich konzipiert ist "I'll Keep On Trying", ohne jedoch die Qualität von Gypsy erreichen zu können. Die Coverversion von "Come Away Melinda" ist ordentlich gemacht, erreicht aber nach meiner Ansicht nicht die Qualität des Originals. Die anderen Songs weisen dann doch schon mehr Schwächen als Stärken auf. Es lag auch daran, was Hensley eingangs erwähnt später selbst konstatierte: Uriah Heep war nach seiner Einschätzung musikalisch nicht so stark wie Led Zep oder Purple. Hier spürte man es praktisch an allen Ecken, die Rhythmussektion schwächelte erkennbar, Mick Box war keiner des Schlages Blackmore oder Page, Sänger Byron hatte seine Momente - aber genau an diesen rieben sich viele Kritiker. Genau genommen war tatsächlich Hensley der Fixpunkt der Band, auch wenn er mutmaßlich nicht auf Augenhöhe mit Jon Lord musizieren konnte. Ungeachtet aller Kritik würde ich aber gerade den oft gescholtenen Byron auf diesem Album hervorheben wollen, auch die ersten Versuche der Band mit gesetzten Vokalharmonien gehören hier zu den Stärken.

Fazit Dieses Album hat den Ruf von Uriah Heep in jeder Form nachhaltig begründet. Entweder man liebte die Band, oder man verachtet sie. Gemessen an dem Album würde ich sagen: ich mag Uriah Heep nicht. Ein guter Song (Gypsy) ist wenig für ein ganzes Album. Fairerweise muss man aber sagen, dass an diesem Album nicht alles schlecht ist und die Band sich später doch positiv entwickeln konnte. Zumindest nachdem die Rhythmussektion ersetzt wurde, lief es doch deutlich besser und mit dem nächsten Album Salisbury war ein Aufwärtstrend klar erkennbar.

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Trackliste
  1. Gypsy (Mick Box, David Byron) 6:37
  2. Walking in Your Shadow (Byron, Paul Newton) 4:31
  3. Come Away Melinda (David Hellerman, Fran Minkoff) 3:46
  4. Lucy Blues (Box, Byron) 5:08
  5. Dreammare (Newton) 4:39
  6. Real Turned On (Box, Byron, Newton) 3:37
  7. I'll Keep On Trying (Box, Byron) 5:24
  8. Wake Up (Set Your Sights) (Box, Byron) 6:22

US Original Release

  1. Gypsy (Box, Byron) 6:37
  2. Walking in Your Shadow (Byron, Newton) 4:31
  3. Come Away Melinda (Hellerman, Minkoff) 3:46
  4. Bird of Prey (Box, Byron, Ken Hensley, Newton) 4:05
  5. Dreammare (Newton) 4:39
  6. Real Turned On (Box, Byron, Newton) 3:37
  7. I'll Keep On Trying (Box, Byron) 5:24
  8. Wake Up (Set Your Sights) (Box, Byron) 6:22

1996 Remaster CD

  1. Gypsy (Box, Byron) 6:37
  2. Walking in Your Shadow (Byron, Newton) 4:31
  3. Come Away Melinda (Hellerman, Minkoff) 3:46
  4. Lucy Blues (Box, Byron) 5:08
  5. Dreammare (Newton) 4:39
  6. Real Turned On (Box, Byron, Newton) 3:37
  7. I'll Keep On Trying (Box, Byron) 5:24
  8. Wake Up (Set Your Sights) (Box, Byron) 6:22
  9. Gypsy (Single Edit) (Box, Byron) 2:57
  10. Come Away Melinda (Spice version) (Hellerman, Minkoff) 3:42
  11. Born in a Trunk (Spice version) (Box, Byron) 3:45

2003 expanded deluxe CD

  1. Gypsy (Box, Byron) 6:37
  2. Walking in Your Shadow (Byron, Newton) 4:31
  3. Come Away Melinda (Hellerman, Minkoff) 3:46
  4. Lucy Blues (Box, Byron) 5:08
  5. Dreammare (Newton) 4:39
  6. Real Turned On (Box, Byron, Newton) 3:37
  7. I'll Keep On Trying (Box, Byron) 5:24
  8. Wake Up (Set Your Sights) (Box, Byron) 6:22
  9. Bird Of Prey (Box, Byron, Hensley, Newton) 4:05
  10. Born in a Trunk (Alternate Version) (Box, Byron) 4:31
  11. Come Away Melinda (Alternate Version) (Hellerman, Minkoff) 4:15
  12. Gypsy (Extended Mix) (Box, Byron) 7:07
  13. Wake Up (Set Your Sights) (Alternate Version) (Box, Byron) 6:32
  14. Born in a Trunk (Instrumental) (Box, Byron) 4:31
  15. Dreammare (Live at the BBC) (Newton) 3:08
  16. Gypsy (Live at the BBC) (Box, Byron) 5:15

Rezensent: MP