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Albumbesprechung Little Feat - Dixie Chicken

Interpret: Little Feat

Titel: Dixie Chicken

Erscheinungsjahr: 1973

Genre: Southern-Rock, R&B

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

Dixie Chicken ist das dritte Album der US-Band Little Feat. Das Album erschien im Jahr 1973 und markiert einen Meilenstein der Banddiskographie. Dixie Chicken gilt als "das" stilprägende Album von Little Feat, sie fand mit dem Album zu ihrem typischen Bandsound, wobei besonders der Titelsong die typische Little Feat Stilistik gut beschreibt: laid back gespielte Musik mit einer guten Prise R&B und Einflüssen aus des Funk. Das besondere an Little Feat aus jener Phase: sie klangen einerseits nach gefälliger Westcoast Musik, hatten andererseits auch die gegensätzliche rockige Southern-Note. Was heute als Meilenstein gehandelt wird, bedeutete im Erscheinungsjahr aber noch nicht den Durchbruch für die Band. Der kommerzielle Erfolg war damals vergleichsweise bescheiden.

Das ist schon überraschend, denn Dixie Chicken präsentiert durch und durch amerikanischen Rock, der stark vom Rhythm & Blues lebt und viele der beliebten Americana Einflüsse beinhaltete. Das Album groovt unglaublich gut. Lowell George singt schön mit einem gewissen "Dreck" in der Stimme, seine Slideparts klingen einfach beseelt. Auf diesem Album wirkten zum ersten Mal Paul Barrere (Gitarre) und Sam Clayton (Congas) mit, außerdem ersetzte Bassist Kenny Gradney den ausgeschiedenen Roy Estrada. Das schlug sich im Sound nieder, auch wenn Lowell George scheinbar die Fäden in der Hand hielt. Immerhin stammen sieben von zehn Songs aus seiner Feder. Dazu kommt ein Song von Barrere/Bill Payne sowie zwei Fremdkompositionen von Allen Toussaint bzw. Fred Tackett. Tackett übrigens wirkt hier als Gastgitarrist mit und sollte später festes Mitglied der Band werden.

Die Songs

  • "Dixie Chicken" markiert einen Meilenstein der Bandgeschichte. Der Song definierte sozusagen den damals typischen Little Feat Sound - Country, Funk, Soul und Blues, zusammen ist es Little Feat.
  • "Two Trains" legt groovemäßig zu. Der Song entfernt sich von den gewöhnlichen Metren, dürfte aber dennoch jeden Rockfan locker mit seinem Groove erreichen.
  • "Roll Um Easy" lebt ganz und gar von George: von seinem Gesang, der Akustikgitarre und den Slideleads.
  • "On Your Way Down" ist ein Song von Allen Toussaint, eine von zwei Fremdkompositionen. Es ist ein (sehr) ruhiger Song, gut gesungen von George und angenehm soulig/gospelig konzipiert. Was oft als ein herausragender Song dargestellt wird, wirkt für mich eher wie ein Fremdkörper. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
  • "Kiss It Off" geht im Geschehen fast unter. Dabei überzeugt der Song mit der klassischen Roadtrip/Americana Stimmung und subtilen Psychedliceinflüssen.
  • "Fool Yourself" ist ein Song von Fred Tackett, welcher später selbst als Gitarrist zur Band stoßen sollte. Hier ist es demnach noch ein Cover. Ein Song mit einer Tendenz zum unverbindlichen Country-Rock.
  • "Walkin' All Night" ist ein lockerer R&B/Blues Jam, der von Barrere und Bill Payne geschrieben wurde.
  • "Fat Man In The Bathtub" ist mein persönlicher Favorit. Ein grooviger, witziger und souliger Song.
  • "Juliette" ist eigentlich ein älterer Song, der aber erst hier auf Platte gepresst wurde. Der Song klingt mit seinem gedämpften und schwitzigen bis erotischen Groove sehr interessant.
  • "Lafayette Railroad" knüpft dynamisch an den Vorgänger an. Das Instrumental versprüht mit einem moderaten Groove und der sahnigen Slidemelodie eine einzigartige Stimmung.

Fazit Das größte Potential dieser Band war die beachtliche Qualität der beteiligten Musiker. Lowell George war ein guter Sänger und sehr guter Slidegitarrist. Paul Barrere ist ein beachtlicher Gitarrist, der nach dem Tod von George seine Qualitäten mehr zeigen konnte. Bill Payne ist ein sehr guter Keyboarder, Richie Hayward ein Spitzendrummer. Kenny Gradney ist ein sehr guter Bassist, der immer wieder ein gutes Fundament setzte. Die Songs können größtenteils überzeugen, das gilt vor allem für die eigenen Songs. Etwas abfallend sind die Covers, vor allem On Your Way Down. Aber das Album ist dennoch durchgängig sehr hörenswert und gehört zu den stärksten Alben der Band. Ich persönlich würde das Album zu den Meilensteinen der Rockmusik zählen. Wer gute amerikanische Rockmusik mit einer gewissen On The Road/Americana Attitüde mag, der liegt mit der Platte gut. Dabei dürfte dieses Album sowohl für den Westcoast als auch Southernfan gut konsumierbar sein.

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Trackliste
  1. Dixie Chicken (Lowell George, Fred Martin) 3:55
  2. Two Trains (George) 3:06
  3. Roll Um Easy (George) 2:30
  4. On Your Way Down (Allen Toussaint) 5:31
  5. Kiss It Off (George) 2:56
  6. Fool Yourself (Fred Tackett) 3:10
  7. Walkin' All Night (Paul Barrère, Bill Payne) 3:35
  8. Fat Man In The Bathtub (George) 4:29
  9. Juliette (George) 3:20
  10. Lafayette Railroad (George, Payne) 3:40

Rezensent: MP