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Albumbesprechung Sam Dice - Dutch Disease

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Interpret: Sam Dice

Titel: Dutch Disease

Erscheinungsjahr: 1971

Genre: Classic-Rock, Soft-Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Dutch Disease ist der Titel eines Albums der Band Sam Dice. Das Album erschien 1978.

Sam Dice ist/war eine Band aus der Gegend Kloosterhaar/Overijssel in den Niederlanden, vor allem bestehend aus Brüdern der Familie Ekkel. Gegründet wurde die Band auf Initiative von Arie Ekkel (Gitarre) und Frits Ekkel (Gitarre). Zur Band gehörten in der Stammbesetzung neben Arie und Frits Bassist Cees Reinders. An den Drums folgte irgendwann der nächste der Brüder, Harry Ekkel († 2017).

1978 ging die Band ins Lucassound Studio Hilversum, um das Debütalbum Dutch Disease aufzunehmen, ein Jahr später gab es die Single Wish I Was Sixteen Again. 1980 erfolgt die Umbildung der Band zum Trio um Frits Ekkel, Kees Reinders und Gerd Slot, später gab es einige Reunions in unterschiedlichen Besetzungen. Die vorläufige Auflösung wurde 2007 vermeldet.

Soviel zur Band, nun zum Album. Das Album erschien beim damals noch jungen Indie-Label Ivory Tower Records, nach meinem Kenntnisstand war die Auflage mit 1.000 Platten recht klein. Die Musiker präsentierten einen lockeren gitarrenlastigen Rock, der Albumtitel erscheint dafür recht ambitioniert. Zumindest wenn der ökonomische Begriff Dutch Disease gemeint war. Der kennzeichnete eine wechselseitige Beziehung innerhalb der Ökonomie. Es geht grob darum, dass ein Aufschwung in einem Bereich negative Auswirkungen auf einen anderen Bereich der Wirtschaft bringen kann. Konkret beobachtet damals an der Gasförderung in Groningen. Die brachte der Region u. a. Arbeit, bedeutete aber gleichzeitig das Sterben des Handwerks in der Region. Ein tiefgründiger Background für eine so junge Band und vor allem dem Genre.

Die Songs

A Diff’rent Town präsentiert die Band in dieser Hinsicht aber von ihrer besten Seite, d. h. Gitarrenrock mit Southern-Note, manches erinnert auch an den rockigen Brood der Lademacher-Phase. Trotz gewisser Hakler ein Song, der einfach Laune macht.

Bezogen auf dieses Album kann man es kurz machen und den Opener als eine Art Richtungsmesser nehmen. Cannot Get The Next Plane Home hält diesen Kurs, ebenso You’re In My Selection mit gutem Groove und moderater Härte und Trouble Is Not What I Wanted mit allgemein anerkannten Powerchordriffs und Licks. Balladeske Einwürfe gibt es auf A Kind, bei Oh Suzy gibt es ein kurzes Bass-Solo obendrauf und zum Abschluss präsentiert die Band mit Tears Are Wasted All The Time noch einen Slow Blues in Moll.

Fazit Kurz und gut, so bringe ich manches Album gerne auf einen Nenner. Und das häufig bezogen auf Gitarren-Rock. Bei Sam Dice erhält man diesen Gitarren-Rock in unterhaltsamer Form, aber da wäre manchmal weniger doch mehr gewesen. Lange Soloexkursionen bekommen vor allem Live gut, im Studio sind sie nicht immer erste Wahl und wenn, dann muss es dich durchgängig mitnehmen. Hier ist es aber so, dass der Solist nicht ganz timingfest ist und sich daher manchmal gefühl selbst überholt. Aber: man muss bei dem Album in jedem Fall den Background im Auge behalten. Da war eine noch relativ junge Band mit eher semi-professionellem Ansatz ins Studio gegangen und hatte bei einem Indie-Label eine Kleinstauflage produziert. So gesehen muss man m. E. auch Abstriche machen und sollte auch mal fünfe gerade sein lassen. So gesehen wird aus dem Album ein ordentliches und unterhaltsames Album, welches für Classic-Rockfans von Interesse sein kann.

Rezensent: MP


Trackliste
  1. A Diff'rent Town, A Diff'rent Sweetheart
  2. Cannot Get The Next Plane Home
  3. You're In My Selection
  4. Trouble Is Not What I Wanted
  5. A Kind, Kind Love You Gave Me
  6. Oh, Suzy
  7. Tears Are Wasted All The Time